Tag der Patientensicherheit

Spahn: Ausbildungsreformen haben Patientensicherheit erhöht

Mehrere Ausbildungswege im Gesundheitsbereich wurden in der vergangenen Legislaturperiode reformiert. Gesundheitsminister Jens Spahn sieht dadurch auch die Patientensicherheit gestärkt.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, dass das Thema Patientensicherheit in der Ausbildung von Gesundheitsberufen bereits an Bedeutung gewonnen habe.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, dass das Thema Patientensicherheit in der Ausbildung von Gesundheitsberufen bereits an Bedeutung gewonnen habe.

© Fabian Sommer/dpa

Berlin. Ausbildungsreformen bei mehreren Gesundheitsberufen haben laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch der Patientensicherheit mehr Gewicht verschafft.

Als Beispiele nannte Spahn die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung sowie die Reform der Ausbildung der Medizinisch-Technischen-Assistenten und der Operations-Technischen-Assistenten sowie der Hebammen und der Physiotherapeuten. Teils seien Ausbildungsordnungen aus den 1970er Jahren „modernisiert“ und an neue Gegebenheiten angepasst worden.

Auch das Thema „Patientensicherheit in der Ausbildung“ habe in all den genannten Berufen an Bedeutung gewonnen, sagte Spahn zum Auftakt einer Veranstaltung des „Aktionsbündnisses Patientensicherheit“ anlässlich des Welttags der Patientensicherheit am Freitag.

Gute Kommunikation ist A und O

Der Aktionstag steht unter dem Motto „Sicher vom ersten Atemzug an“ und widmet sich vor allem Fragen zur Patientensicherheit in der Geburtshilfe. Gute Kommunikation zwischen Gebärenden sowie Hebammen und ärztlichen Geburtshelfern sei eine von mehreren Voraussetzungen für ein „gutes und sicheres Geburtserlebnis“, betonte die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Bei 90 Prozent aller klinischen Geburten sowie 15 Prozent der primär geplanten außerklinischen Geburten seien ärztliche Helfer erforderlich – beispielsweise bei einem Verdacht auf drohenden Sauerstoffmangel oder fehlendem Geburtsfortschritt. „In allen Fällen ist ein zeitnahes kompetentes Management sowie geübtes gemeinsames Handeln aller beteiligten Berufsgruppen für die Frauen- und Kindergesundheit wesentlich“, heißt es.

Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt sagte, offenes Sprechen über potenzielle Fehlerprozesse seien das „A und O“ für Patientensicherheit. „Sicheres Kommunizieren kann geübt werden.“ Gut und richtig sei auch, dass das Thema Patientensicherheit in der geplanten Neuordnung der Approbationsordnung „explizit“ aufgeführt werde.

DKG: Kalter Strukturwandel bedroht wohnortnahe Versorgung

Vertreter der Krankenhauslobby erklärten, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung bildeten eine „Leitschnur“ der Kliniken in Deutschland. Allerdings sei eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung im Bereich der Geburtshilfe durch den von der Politik beförderten „kalten Strukturwandel“ bedroht, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß.

Immer mehr Geburtsstationen müssten aufgrund finanzieller Rahmenbedingungen schließen, so Gaß. Handlungsbedarf bestehe auch mit Blick auf die knapper werdenden personellen Ressourcen. Gut ausgebildetes Personal sei der „Garant“ für die Sicherheit von Patienten. Gaß rief dazu auf, sich vor allem dem Personalmangel in der Pflege zu stellen.

Im Gespräch mit Dr. Ruth Hecker zur Sicherheit bei der Geburt

Im „Ärzte-Tag“-Podcast können Sie das ausführliche Gespräch mit Dr. Ruth Hecker, Vorsitzender des Aktionsbündnis‘ Patientensicherheit, anhören.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Spahns Mini-Pflegereform

Spahns Pflegereform: Tarifpflicht und Eigenanteil-Bremse

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“