Dampfen statt Rauchen

Trend zur E-Zigarette setzt sich fort

Deutschlands Tabakbranche ist im Umbruch: Die Nachfrage nach Zigaretten sinkt, neue Produkte wie die E-Zigaretten sind angesagt.

Veröffentlicht:
Der Vormarsch der E-Zigarette geht weiter, hört man aus der Industrie.

Der Vormarsch der E-Zigarette geht weiter, hört man aus der Industrie.

© Federico Gambarini/dpa

DÜSSELDORF. Deutschlands Tabakbranche ist im Umbruch: Die Nachfrage nach Zigaretten sinkt, neue Produkte wie die E-Zigaretten werden immer beliebter.

„Der Vormarsch der E-Zigarette geht weiter“, sagte der Chef des Verbandes des eZigarettenhandels, Michal Dobrajc, selbstbewusst.

Der Umsatz mit diesen Produkten liegt seinen Angaben zufolge in diesem Jahr in Deutschland bei rund 600 bis 650 Millionen Euro und damit bis zu 25 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dobrajic bezieht sich dabei auf eine Umfrage unter Firmen und Hochrechnungen. In den Vorjahren war das Plus ähnlich hoch.

Diskussion um Gesundheitsgefahren

Tatsächlich bewerben die Hersteller ihre Produkte damit, dass die Gesundheitsgefahren relativ gering seien. Verbandschef Dobrajc spricht von einer um 95 Prozent geringeren Schadstoffbelastung im Vergleich zu Kippen.

Tatsächlich ist es unstrittig, dass E-Zigaretten weniger gefährlich sind - Betonung auf „weniger“. Denn schlecht für die Gesundheit bleiben sie, worauf die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hinweist.

Leiterin Dr. Heidrun Thaiss bewertet den E-Konsum als „problematisch, besonders vor dem Hintergrund, dass die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der inhalierten Substanzen weiterhin unklar sind“.

USA: Kanzerogener Inhaltsstoff gefunden

In den USA häuften sich zuletzt mysteriöse Lungenerkrankungen und Todesfälle, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten stehen. Wissenschaftler entdeckten jüngst in E-Zigaretten den möglicherweise krebserregenden Geschmacksstoff Pulegon „in besorgniserregend hoher Konzentration“.

In Deutschland fehlt Pulegon nach Angaben von Branchenvertreter Dobrajc zwar namentlich auf einer Liste von Inhaltsstoffen, die in E-Zigaretten ausdrücklich verboten sind – auf der Verbotsliste stehen aber verarbeitete Bestandteile, Extrakte und Öle, die aus der Pflanze Poleyminze stammen. Indien hat den Verkauf von E-Zigaretten als Gesundheitsrisiko verboten.

„Keine frische Bergluft“

Dobrajc räumt ein: „Wir reden immer noch von etwas, was wir in die Lunge inhalieren, was von Natur aus da nicht reingehört – das ist keine frische Bergluft.“

Aber im Vergleich zu Tabakwaren sei es eben sehr viel besser. Die Raucherquote werde künftig noch stärker sinken als bisher und die E-Zigarette werde sich auf dem Markt als weniger schädliche Alternative etablieren, prognostiziert er.

Zum einen würden die Anti-Tabak-Gesetze immer weiter verschärft, zum anderen hätten die Menschen ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Lungenkrankheiten: US-Behörde rät, E-Zigaretten zu vermeiden

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Wirksamkeit der TTFields-Therapie

© Novocure

Arztinformation – Metastasiertes NSCLC und Mesotheliom

Wirksamkeit der TTFields-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novocure GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Lesetipps
Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen