Südwesten

Vertrag für regelmäßige Heimversorgung

Ein Jahr nach dem Start ziehen die Barmer GEK und die KV Baden-Württemberg vorläufige Bilanz: Zusätzliche Honoraranreize für Hausärzte haben nach Angaben der Vertragspartner die Versorgung von Heimpatienten intensiviert.

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STUTTGART. Ein Pflegeheimvertrag zwischen Barmer GEK und KV Baden-Württemberg hat dazu beigetragen, dass Heimbewohner intensiver versorgt werden.

Diese Bilanz haben die Vertragspartner nach der Auswertung von vier Quartalen gezogen. Die Vereinbarung, die im April vergangenen Jahres gestartet ist, sollte für eine engere Vernetzung von Arztpraxis und Pflegeheim sorgen.

Teilnehmende Hausärzte verpflichten sich, mindestens einmal im Quartal die eingeschriebenen Barmer GEK-Versicherten im Heim aufzusuchen. Dabei sollen sie auch die fachärztliche Versorgung koordinieren. Eine schriftliche Teilnahmeerklärung des Hausarztes ist nicht nötig. Er muss dabei lediglich bei seiner Abrechnung quartalsweise die gesonderte Ziffer 99660 ansetzen.

Hausärzte können einmal im Vierteljahr zusätzlich zur EBM-Vergütung eine Aufwandspauschale in Höhe von 25 Euro abrechnen (GOP 99662). Das Legen, Wechseln und Entfernen eines suprapubischen Katheters wird ebenfalls zusätzlich mit 20 Euro außerhalb der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung honoriert.

Eine Besonderheit des Vertrags besteht darin, dass Fachärzte für Urologie sowie für Dermatologie auf Überweisung des eingeschriebenen Hausarztes bestimmte Leistungen nach dem Vertrag erbringen und abrechnen können - dafür müssen sie nicht selber Vertragsteilnehmer sein.

Die Vertragsbegründung seitens der Kasse liest sich interessant: "Es darf nicht sein, dass Pflegeheimbewohner unter Budgetierung oder einer geringeren Arztdichte, etwa in ländlichen Gebieten, leiden." Rund 700 Heimbewohner hätten im ersten Quartal dieses Jahres von einer verbesserten Betreuung profitiert, melden die Vertragspartner.

Ende 2012 haben nach Angaben der Barmer GEK landesweit 172 Hausärzte, acht Urologen und sechs Dermatologen an dem Vertrag teilgenommen.

Im ersten Quartal 2013 sei dann die Zahl der teilnehmenden Praxen nochmals um 16 Prozent gestiegen, die der eingeschriebenen Patienten um 22 Prozent. Im Südwesten werden gegenwärtig insgesamt 88.000 Menschen in Pflegeheimen vollstationär betreut. (fst)

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