Gesundheitskompetenz

WHO Collaborating Centre for Health Literacy gegründet

Die Technische Universität München koordiniert die weltweite Forschung zu Gesundheitskompetenz im WHO Collaborating Centre for Health. Forschende sollen globale Studie entwickeln, um die Gesundheitskompetenz („Health Literacy“) zu messen.

Veröffentlicht:

München. An der Technischen Universität München (TUM) entsteht ein Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das WHO Collaborating Centre for Health Literacy. Das Zentrum soll eine Studie entwickeln, anhand der teilnehmende Staaten herausfinden können, wie sehr die Menschen im Land in der Lage sind, Gesundheitsinformationen zu nutzen, heißt es in einer Pressemitteilung der TUM.

Informationen dazu, wie man gesund bleibt oder wieder gesund wird, gibt es in Hülle und Fülle. Aber sind Menschen auch in der Lage, diese zu finden, zu bewerten und für sich selbst anzuwenden? „Ein klassisches Beispiel sind Impfungen“, erläutert Orkan Okan, Professor für Health Literacy an der TUM, der das Zentrum leitet. „Allein zu wissen, dass Impfungen existieren, reicht nicht – ich muss auch wissen, woher ich vertrauenswürdige Informationen zu dem Thema bekomme und anhand dieser entscheiden, wann, wo und wogegen ich mich impfen lasse.“ Solche Fragen werden mit dem Begriff Gesundheitskompetenz beschrieben.

Team entwickelt internationale Umfrage

Gesundheitskompetenz weltweit zu fördern ist ein wichtiges Ziel der WHO, heißt es weiter. Zu diesem Zweck sei es aber zunächst wichtig, Informationen zu sammeln, wo genau Bedarf besteht. Okan: „Wir entwickeln schon seit Jahren standardisierte Umfragen zur Gesundheitskompetenz. Jetzt hat uns die WHO die ehrenvolle Aufgabe übertragen den globalen Survey zu erarbeiten.“ Erste Pilotstudien laufen bereits in Liberia, Saudi-Arabien und China. Anhand der Ergebnisse wollen Okan und sein Team in den nächsten Jahren die endgültige globale Umfrage entwickeln. „Wenn das einmal fertiggestellt ist, kann jeder der 194 WHO-Mitgliedsstaaten das Format nutzen, um international vergleichbare Daten über die Gesundheitskompetenz seiner Bevölkerung zu sammeln.“

Daneben soll auch die Gesundheitskompetenz an Schulen untersucht werden. „Wir erarbeiten einen zweiten globalen Survey, mit dem die Gesundheitskompetenz an Schulen erfasst wird – von Kindern und Jugendlichen ebenso wie vom Lehrpersonal“, sagt Okan. Mit den gewonnenen Informationen wollen die Forschenden Unterrichtsmaterialien entwickeln, um die Gesundheitskompetenz zu verbessern. Weltweit gibt es gut 800 solcher Kollaborationszentren, 27 davon in Deutschland. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Die Gewinner des Berliner Gesundheitspreises 2025

Psychischer Stress: Ausgezeichnete Programme für mehr Resilienz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration des von Morbus Crohn betroffenen Darms eines Mannes.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Sicherheit und Wirksamkeit

CED: Hohe Persistenz mit modernen Therapeutika

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie