Barmer-Analyse

Weniger Grippekranke dank Corona-Regeln

Die Grippewelle ist bislang ausgeblieben, vor allem wegen der Corona-Hygienemaßnahmen. Ein Trend, der laut Daten der Barmer den ganzen Winter über anhalten könnte.

Veröffentlicht:
Weniger Grippekranke dank Corona-Regeln

Verglichen mit dem Vor-Corona-Winter zählt die Barmer dieses Jahr fast halb so viele Versicherte, die wegen einer Grippe krankgeschrieben sind.

© Tomwang112 / Getty Images / iStock

Berlin. Positiver Nebeneffekt: Auch in diesem Jahre scheinen die Corona-Hygienemaßnahmen dafür zu sorgen, dass es weniger Grippekranke gibt. Das zumindest legt eine Analyse der Barmer nahe.

In den Kalenderwochen 40 bis 47 (3. Oktober bis 27. November) seien im Schnitt 722 Barmer-Versicherte wegen Influenza krankgeschrieben gewesen, meldet die Krankenkasse. Das waren sogar noch einmal etwas weniger als im selben Zeitraum 2020, als im Schnitt 748 Versicherte eine AU aufgrund einer Grippeerkrankung erhielten. 2019, also vor der Corona-Pandemie, zählte die Kasse im Schnitt noch 1383 Versicherte mit einer Influenza-AU.

Zwar sei die Zahl der Grippekranken in diesem Winter laut der Analyse zuletzt wieder etwas gestiegen, berichtet die Barmer, jedoch liege sie immer noch deutlich unter den Vergleichswerten aus dem Jahr vor der Pandemie.

Trotzdem nicht auf Grippeimpfung verzichten

Es spreche einiges dafür, dass die Grippe auch im weiteren Verlauf des Winters eher eine geringe Rolle beim Infektionsgeschehen spiele, so Barmer-Chef Professor Christoph Straub. „Denn die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko.“

Gleichzeitig appelliert die Kasse – falls noch nicht geschehen –, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Die Grippesaison könne sich bis in den April oder Mai ziehen. „Menschen, die täglich mit vielen Personen Kontakt haben, Ältere, chronisch Kranke und Schwangere sollten die Grippeschutzimpfung möglichst zeitnah nachholen“, sagt Straub.

Der Schutz vor Influenza und generell eine geringe Zahl an Grippekranken könnten zudem helfen, die Kliniken, die wegen der Pandemie ohnehin schon am Limit arbeiteten, zu entlasten. (reh)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Carsten Windt 28.12.202109:03 Uhr

Ein schlagendes Argument für Tupperware. Ab sofort wird jeder Bürger in möglich Infektionszeiten separat in entsprechende Boxen verstaut und nach der Saison wieder entlassen. Schon gibt es keine Grippe, keinen Schnupfen oder sonstigen grippalen Infekt mehr....

Welchen Wert hat die Meldung? Und ist es eine Meldung wert gedruckt zu werden?

Aber eines ist klar, je weniger wir mit Erregern in Kontakt kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines schwereren Verlaufs bei einer späteren Infektion (siehe Atemwegsinfekte bei Kindern dieses Jahr).

Christina Tschirner 28.12.202108:59 Uhr

Laut destatis.de (Statistisches Bundesamt) zeigt die Todesursachenstatistik von 2020, dass 17210 Menschen an Grippe und Pneumonie gestorben sind.

Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus