Mecklenburg-Vorpommern

„Wer stoppt diesen Minister?“ KV-Chefin von Schütz sauer auf Lauterbach

Die Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen sorgt in der KV Mecklenburg-Vorpommern für Unverständnis. Sie befürchtet, dass sich noch weniger junge Ärztinnen und Ärzte niederlassen werden.

Veröffentlicht:

Schwerin. Die KV Mecklenburg-Vorpommern wirft Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach vor, dem deutschen Gesundheitswesen „massiven Schaden“ zuzufügen. Anlass für die Kritik der Körperschaft ist ein Punkt aus der Klinikreform: Die Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen sei ein „Schlag ins Gesicht aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte“.

„Seit Jahrzehnten kämpfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln um jeden niederlassungswilligen Haus- und Facharzt. Wenn der Bundesgesundheitsminister nun die Krankenhäuser für die ambulante haus- und fachärztliche Versorgung öffnen will, sind diese Bemühungen sinnlos“, sagte KV-Chefin Angelika von Schütz.

Konkurrenten mit unterschiedlichen Voraussetzungen

Sie befürchtet, dass Ärzte sich nicht mehr für eine Niederlassung entscheiden, wenn sie in Konkurrenz zu staatlich finanzierten Krankenhäusern mit professionellen Verwaltungsstrukturen treten müssen und zugleich keine verlässlichen Rahmenbedingungen mehr vorfinden.

Als Folge der Krankenhausreform erwartet die KV eine Verschlechterung der Versorgung, weil der ambulante Bereich weiter geschwächt werde. Von Schütz verwies auch darauf, dass es für „Mangelfächer“ wie etwa Augenheilkunde, Dermatologie oder HNO in vielen Krankenhäusern in der Fläche gar keine Abteilungen gebe.

Lauterbach habe es „endgültig geschafft, alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen gegen sich aufzubringen“, so von Schütz. Sie fragte: „Man muss sich ernsthaft fragen: Wer stoppt diesen Minister, bevor es zu spät ist?“ (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
In Deutschland gibt es immer weniger klinische Forschung. Was Deutschland hingegen zu leisten imstande ist, zeigte sich zuletzt bei der COVID-19-Pandemie: mRNA-basierte Impfstoffe wurden schnell entwickelt und produziert.

© metamorworks / stock.adobe.com

Handlungsempfehlungen

Deutschland-Tempo statt Bürokratie-Trägheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um MFA & Co

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden