Statistik

Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um fast zehn Prozent gestiegen

Rund 104.000 Abruptiones meldet das Statistische Bundesamt für das vergangene Jahr – die höchste Zahl seit langem. Die meisten Abbrüche erfolgten gemäß der Beratungsregelung – und ambulant.

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Frau mit Schwangerschaftstest: Ein Abbruch der Schwangerschaft fand 2022 in vier Prozent der Fälle medizinisch begründet oder wegen eines Sexualdelikts statt.

Frau mit Schwangerschaftstest: Ein Abbruch der Schwangerschaft fand 2022 in vier Prozent der Fälle medizinisch begründet oder wegen eines Sexualdelikts statt.

© fizkes / stock.adobe.com

Wiesbaden. Die Zahl der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022 in Deutschland ist um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt rund 104.000 Fälle wurden gezählt. Im Jahr 2021 war mit 94.600 der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Die Zahl der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche lag 2022 allerdings auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als die Zahl stets zwischen rund 99.000 und 101.000 gelegen hatte. Höher als im Jahr 2022 war die Zahl zuletzt im Jahr 2012 mit 106.800 Fällen. Eine klare Ursache für die starke Zunahme im Jahr 2022 lasse sich aufgrund der Daten nicht erkennen, hieß es.

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Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant

Rund 70 Prozent der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, circa 19 Prowznt im Alter zwischen 35 und 39 Jahren. Rund acht Prozent waren 40 Jahre und älter, rund drei Prozent jünger als 18 Jahre.

96 der gemeldeten Abruptiones wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische Gründe und wegen Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Etwas mehr als die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche (51 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 35 Prozent wurde das Mittel Mifegyne® verwendet.

Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon rund 83 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 Prozent ambulant im Krankenhaus. (dpa/bar)

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