Sofosbuvir

Ärzte der Welt greift weiteres Patent an

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MÜNCHEN. Die Hilfsorganisation "Ärzte der Welt" hat beim Europäischen Patentamt (EPA) erneut Einspruch gegen ein Patent des Arzneimittelherstellers Gilead Sciences auf den Wirkstoff Sofosbuvir (gegen HCV) eingelegt. Das Patent sei im Juni 2016 angemeldet worden und "schütze die wichtigsten Basisverbindungen, welche essenziell für die Herstellung von Hepatitis-C-Medikamenten sind", teilte die Ärzteorganisation zu Wochenbeginn mit. Man sei überzeugt, "dass das Patent nicht den Richtlinien des Europäischen Patentübereinkommens entspricht".

Bereits 2015 hatte Ärzte der Welt beim EPA gegen ein früheres Sofosbuvir-Patent geklagt. Konsequenzen für Gilead und die Marktexklusivität seines Polymerasehemmers hatte das keine. Am jetzigen Einspruch beteiligen sich den Angaben zufolge auch "Ärzte ohne Grenzen" sowie weitere NGOs; insgesamt seien 30 zivilgesellschaftliche Organisationen aus 17 europäischen Ländern mit im Boot.

Im Erfolgsfall, hofft Ärzte der Welt, könnte "die Zugänglichkeit des Wirkstoffs Sofosbuvir auf dem europäischen Markt beschleunigt werden". Darüber hinaus würde eine, wie es wörtlich heißt, "Aufhebung des Patents" die Position öffentlicher Kostenträger in Preisverhandlungen mit Gilead verbessern. (cw)

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