PKV-Bilanz

Ausgaben der Privatversicherer legen kräftig zu

Zahlt die Private Krankenversicherung zu wenig, um die Pandemiekosten im Gesundheitswesen zu bewältigen? Der PKV-Verband sieht sich in einer ganz anderen Rolle.

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Köln. Die privaten Krankenversicherer (PKV) haben im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 14,34 Milliarden Euro für Versicherungsleistungen ausgegeben, das ist eine Steigerung von fünf Prozent oder 690 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

„Diese Zahlen zeigen: Die PKV bringt auch in der COVID-19-Pandemie volle Leistung für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten“, teilte der PKV-Verband mit. Für die Branche ist die Entwicklung ein weiterer Beleg dafür, dass die Kritik von Kassenvertretern oder Ärzten unberechtigt ist, die PKV stehle sich in der Krise aus der Verantwortung.

Genau das Gegenteil sei der Fall, betont der Verband. Die Branche leiste zur Bewältigung der Corona-Krise „sehr viel höhere Zahlungen an das Gesundheitssystem“, als es ihrem zehnprozentigen Anteil an den Krankenversicherten entsprechen würde.^

360 Millionen Euro für Schutzausrüstung in Praxen

Als Beispiel dienen die Zahlungen für die Schutzausrüstung der Arztpraxen, die sich voraussichtlich bei Ende September auf 360 Millionen Euro belaufen werden.

Beim PKV-Marktführer Debeka hat sich die Nachfrage der Versicherten nach ärztlichen Videosprechstunden durch die Corona-Pandemie deutlich erhöht – wenn auch von einem niedrigen Niveau aus.

Nach Angaben des Unternehmens hat sich die Inanspruchnahme im März und April verfünffacht. Im Zeitraum Februar bis Juli haben dreimal so viele Versicherte die Videosprechstunde genutzt wie ein Jahr zuvor. Absolute Zahlen nennt die Debeka nicht. (iss)

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