Pharmaindustrie

Digital-Health-Angebote im Fokus

Die Pharmaunternehmen liebäugeln mit Telemedizin und Co.: Die Manager zählen die eigenen Digital-Health-Angebote zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren.

Veröffentlicht:
Wird die Pharmaindustrie ein relevanter Anbieter online-basierter Versorgungsfunktionen werden? Auszuschließen ist das nicht.

Wird die Pharmaindustrie ein relevanter Anbieter online-basierter Versorgungsfunktionen werden? Auszuschließen ist das nicht.

© Guido Vrola / fotolia.com

FRANKFURT/MAIN. Welchen Stellenwert haben digitale Medien im Geschäftsmodell der Pharmaindustrie? In Zukunft einen ganz erheblichen, sagt Arthur D. Little.

Zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat die internationale Unternehmensberatung 50 Pharmamanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach den Möglichkeiten befragt, die sie in "Digital Health" sehen.

Demnach werden Angebote rund um Telemedizin und Co als Chance begriffen, sich sowohl Wettbewerbsvorteile im angestammten Arzneimittelvertrieb zu verschaffen, als auch gänzlich neue Geschäfte zu erschließen.

Unter dem Begriff "Digital Health" subsumieren die Studienautoren diverse Anwendungen: beispielsweise online-gestützte Schulungen oder Sprechstunden, telemedizinisches Monitoring von Vitalfunktionen ebenso wie die Verbesserung der Kommunikation über die gesamte medizinische Versorgungskette hinweg mittels mobiler Endgeräte.

Auch intelligente Arzneimittelverpackungen, die funktional etwa mit Einnahmeerinnerung und -überwachung gekoppelt sind, werden zur "elektronischen Gesundheitswirtschaft" gezählt.

Zuversicht: Mit Digital Health lässt sich zusätzlichen Umsatz erwirtschaften

84 Prozent der befragten Manager äußerten die Überzeugung, dass es in absehbarer Zeit - genannt wird das Jahr 2020 - für Pharmaunternehmen "erfolgskritisch sein wird, eine Digital-Health-Strategie implementiert zu haben".

Bis dann rechnen 73 Prozent der Befragten damit, eine solche Strategie für ihr Unternehmen auch entwickelt und umgesetzt zu haben. Heute dagegen würden "Digital-Health-Programme meist noch in Analyse- oder Pilotierungsphasen stecken", heißt es in der Studie.

Mehr als zwei Drittel der Befragten (77 Prozent) glauben, mittels Digital Health zusätzlichen Umsatz erwirtschaften zu können.

Ein Drittel (37 Prozent) erwartet, mit Digital- Health-Angeboten "das bestehende Nutzenversprechen des Unternehmens zu erweitern".

Und 57 Prozent der Befragten sind sich sicher, mittels der neuen Technologien auch "grundsätzlich neue Nutzenversprechen" in den Markt bringen zu können.

"Entscheidende" Bedeutung

So sehr die Manager überzeugt davon sind, dass Digital Health eine "wichtige" (27 Prozent) oder sogar "entscheidende"( 73 Prozent) Bedeutung im Wettbewerb der Arzneimittelhersteller untereinander haben wird, so wenig Gewissheit herrscht offenkundig darüber, wer Digital-Helath- Programme, die von Pharmafirmen aufgelegt werden, bezahlen soll.

Knapp ein Fünftel (18,5 Prozent) der Befragten sieht hier die Branche selbst in der Pflicht. Das könnte aber auch bedeuten - darüber gibt die Studie allerdings nicht näher Auskunft -, dass dies der Anteil ist, der Digital-Health-Projekte ausschließlich als Marketing-Funktion betrachtet und nicht als - mehr oder weniger - eigenständiges Produkt.

Als weitere potenzielle Kostenträger werden von knapp 14 Prozent der Befragten Ärzte ("Healthcare Professionals") genannt, Patienten (14 Prozent), private und gesetzliche Krankenversicherungen (jeweils 18,5 Prozent) sowie Verbraucher (knapp 17 Prozent). (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an