Fachärztetag

E-Akte startet mit Testphase in Pilotpraxen

Die elektronische Patientenakte steht vor einer Testphase. gematik-Chef Leyck Dieken bleibt beim „vollumfänglichen“ Start ab 1. Juli 2021.

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Berlin. Der Fahrplan für die schrittweise Einführung der elektronischen Patientenakte bleibt trotz Corona bestehen, Bedenken in der Ärzteschaft gegen Europas größtes Digitalprojekt ebenfalls.

Ab Jahresbeginn sollen die Versicherten von ihren Krankenkassen elektronische Patientenakten erhalten können. Ab dem 1. Juli sollen alle vertragsärztlich tätigen Leistungserbringer die Akte nutzen und befüllen können. Darauf hat gematik-Chef Dr. Markus Leyck Dieken am Freitag beim „Fachärztetag“ des Spitzenverbands Fachärzte hingewiesen.

Mehr Kombinationen als im Lotto

Vorgeschaltet werden soll eine Testphase in 200 Pilotpraxen in Westfalen-Lippe und im Umland von Berlin. Es gebe 105 Kassen-Apps, 300 verschiedene Softwaresysteme und drei unterschiedliche Konnektoren in der Mitte, sagte Leyck Dieken.

„Das sind mehr Kombinationen als im Lotto“, sagte der gelernte Internist und Notfallmediziner. Möglichst viele dieser Kombinationen sollen zunächst in den Pilotpraxen getestet werden, bevor die Arztpraxen im zweiten Quartal dann mit der elektronischen Akte verbunden werden.

Rechtliche Aufklärung kommt

Spifa-Vorsitzender Dr. Dirk Heinrich äußerte Zweifel, dass die Akte zunächst mehr sein könne als ein „Leitzordner“ voller Befunde. Damit zu arbeiten sei für Ärzte rechtlich problematisch. Leyck Dieken kündigte an, dass die Ärzteschaft zu Beginn des Jahres auf der Basis eines aktuell erstellten Gutachtens über die rechtlichen Aspekte der elektronischen Patientenakte aufgeklärt werde.

Der gematik-Chef bekräftigte, dass es für das Ausstellen von elektronischen Rezepten eine Komfortsignatur geben werde, die nur einmal am Tag freigeschaltet werden müsse. (af)

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