Cybersicherheit

E-Patientenakten in Kliniken Dänemarks ausgefallen

Dänemark meldet Probleme mit seinem E-Health-System. Die Anfälligkeit von Medizintechnik für Cyber-Angriffe zeigt ein anderes Beispiel.

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In den Krankenhäusern der Region Kopenhagen ist am vergangenen Freitag das Internet zusammengebrochen.

In den Krankenhäusern der Region Kopenhagen ist am vergangenen Freitag das Internet zusammengebrochen.

© bluedesign / Fotolia

KOPENHAGEN. In den Krankenhäusern der Region Kopenhagen ist am Freitag das Internet zusammengebrochen. Nach Angaben des Betreibers "Region Hovedstaden" fiel das Netzwerk um 7.20 Uhr aus. Dies habe dazu geführt, dass die elektronischen Patientenakten nicht mehr zugänglich waren. Auch das Login am Computer und das Telefonieren seien nicht mehr möglich gewesen, hieß es.

Die Notfallpläne hätten aber funktioniert, und die Patienten seien ausreichend versorgt gewesen, sagte eine Sprecherin des Bispebjerg Hospitals der Nachrichtenagentur Ritzau. Alle lebenswichtigen Operationen seien vorgenommen worden.

Die Probleme seien noch am Vormittag behoben gewesen, teilte die Region über Twitter mit, dass alle Systeme wieder in Betrieb seien. Dänemark ist bei der E-Health-Vernetzung wesentlich weiter als Deutschland und arbeitet bereits seit Jahren mit einer einrichtungsübergreifenden Gesundheitsakte über das Portal sundhed.dk.

Dass vernetzte Systeme im Gesundheitswesen anfällig für Angriffe von außen sein können, meldete am Sonntag der Online-Dienst heise.de. Demnach habe die US-Behörde ICS-CERT vor Sicherheitslücken gewarnt, die die Sicherheit von PET/CT und SPECT (Single-Photon-Emissions-Tomographie) des Unternehmen Siemens gefährden könnten. Die anfälligen Systeme liefen unter Windows 7; und es gebe bereits Patches von Microsoft und HP/Persistent Systems, den Herstellern der betroffenen Software – aber bisher offenbar nicht für die medizinischen Geräte.

Über die Lücke könne es Hackern gelingen, ins Netz einer Klinik einzudringen. Die Behörde empfehle daher, die Geräte vom offenen Internet zu trennen und sie im Stand-alone-Modus zu fahren.

Siemens hat daraufhin angekündigt, Sicherheits-Updates für die betroffenen Geräte zu liefern, und gab zudem Hinweise, wie sich Gerätebetreiber bis dahin schützen könnten. (dpa/ger)

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