Ein Apotheker und sieben HIV-Patienten wegen Betrugsverdacht in Haft

BERLIN (af). Ein millionenschwerer Schwindel mit Rezepten für HIV-Medikamente ist aufgeflogen. Seit gestern sind ein Berliner Apotheker und sieben HIV-positive Patienten in Haft, teilte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, der "Ärzte Zeitung" mit. Eine Apotheke in Berlin habe wegen strafrechtlicher Ermittlungen geschlossen werden müssen, bestätigte die Berliner Apothekerkammer.

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Ein Apotheker und sieben Patienten sitzen in Untersuchungshaft.

Ein Apotheker und sieben Patienten sitzen in Untersuchungshaft.

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Die Wohnungen der Beschuldigten in Berlin, Fulda und Kiel seien durchsucht worden. Dabei seien in Berlin unter anderem mehrere hochwertige Autos im Wert von mehr als 200 000 Euro sichergestellt worden. Die Ermittler gehen von einem Schaden von etwa zehn Millionen Euro aus.

Die Staatsanwaltschaft erwartet eine Vielzahl weiterer Verfahren.

Der beschuldigte Apotheker steht im Verdacht, zwischen 2007 und 2009 Rezepte über teure HIV-Medikamente bei den Kassen abgerechnet zu haben, ohne dass die verordneten Medikamente den Patienten ausgehändigt worden seien. Dieses Vorgehen sollen der Apotheker und seine Kunden miteinander abgesprochen haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft betrieben die mit dem HI-Virus infizierten Patienten regelrechten "Ärzte-Tourismus". Sie ließen sich von mehreren Ärzten, die "in der Regel" nichts voneinander gewusst haben sollen, jeweils die teuren Präparate verschreiben. Der Apotheker soll dann die Rezepte aufgekauft und gegenüber den Kassen so abgerechnet haben, als habe er den Patienten die Arzneimittel ausgehändigt.

Der Wert pro Verordnung lag bei 2000 Euro.

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