Kommentar zur Praxisnachfolge

Eine Ungewissheit mehr

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Viele niedergelassene Ärzte haben sich an den Gedanken gewöhnt, dass angesichts des Nachwuchsmangels der Verkauf auch gut gehender Praxen kein Selbstläufer mehr ist.

Das Versorgungsstrukturgesetz sorgt dafür, dass die Situation in Bereichen mit Zulassungsbeschränkungen noch einmal schwieriger wird.

Seit 1. Januar entscheiden die Zulassungsausschüsse darüber, ob die KV den Vertragsarztsitz ausschreibt. Lehnen sie angesichts der Versorgungslage eine Ausschreibung ab, muss die KV dem Arzt oder seinen Erben eine Entschädigung in Höhe des Verkehrswerts zahlen.

Es gehört wenig Fantasie zu der Prognose, dass die Entschädigung unter dem Preis bleiben wird, den ein Arzt mit einem Interessenten aushandeln könnte.

Es ist zwar nicht anzunehmen, dass die Zulassungsausschüsse sich jetzt in großem Umfang dafür entscheiden werden, Praxen vom Markt zu nehmen.

Dennoch sollten Ärzte diese Option bei ihren Planungen rechtzeitig berücksichtigen - etwa indem sie ihre Praxis in die Hände von Familienmitgliedern, Angestellten oder Partnern geben. Denn dann ist die Ausschreibung zwingend.

Ärzte, die noch nicht lange niedergelassen sind, können sich auf die neue Lage einstellen. Ärgerlich ist es für diejenigen, die unter anderen Voraussetzungen geplant haben.

Lesen Sie dazu auch: Praxis nicht mehr ausgeschrieben: Die knifflige Entschädigung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fahrplan für die Arztpraxen

apoBank gibt Leitfaden zur Digitalisierung heraus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?