Famulatur als Heilmittel gegen Ärztemangel?

POTSDAM/NEURUPPIN (ami). Die Ruppiner Kliniken haben ihre neue Klinik für Kardiologie eingeweiht und bieten Charité-Studenten Famulaturen an.

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21,8 Millionen Euro wurden in die Klinik mit 50 Betten in 23 allgemeinen Patientenzimmern und zwölf Beatmungsbetten in der spezialisierten internistisch-kardiologischen Intensivstation investiert. 13 Millionen Euro hat der Klinikträger selbst beigesteuert, 6,6 Millionen kamen vom Bund und 2,2 Millionen vom Land Brandenburg.

Damit seien die Voraussetzungen geschaffen worden, eine zeitgemäße und leistungsfähige kardiologische Versorgung der Bevölkerung in der Region zu sichern, so Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Daniel Rühmkorf (Die Linke).

Die Ruppiner Kliniken GmbH beschäftigt als größter Arbeitgeber der Region mehr als 2100 Mitarbeiter, davon allein im Klinikbereich rund 1100. Der Krankenhausplan Brandenburgs sieht für das Schwerpunktkrankenhaus mit rund 25.000 Behandlungsfällen im Jahr 2009 aktuell knapp 700 stationäre Betten und 60 tagesklinische Plätze vor.

Mit Ausnahme der Transplantations- und Herzchirurgie hält das Klinikum alle Fachdisziplinen im stationären Bereich vor. Das tagesklinische Angebot umfasst die Fachgebiete Geriatrie, Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Angeschlossen ist auch eine Medizinische Bildungsakademie mit 180 Ausbildungsplätzen in verschiedenen Berufen.

Das Klinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin. Zurzeit absolvieren dort sieben Medizinstudenten aus dem Ausland eine "strukturierte Famulatur".

Rühmkorf drückte seine Hoffnung aus, dass diese Maßnahme gegen den wachsenden Ärztemangel in strukturschwachen Gebieten hilft. "Vielleicht motiviert das auch die eine oder den anderen, selbst einmal im ländlichen Raum als Ärztin oder Arzt tätig zu werden", so der Staatssekretär.

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