Kommentar zur Hamburger Psychiatrie-Analyse

Fatale Verzögerungstaktik

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Diskussion über die Zustände in den Hamburger Psychiatrien hat zwei Ebenen. Es geht um die dort aufgelisteten Mängel und um den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Es ist wichtig, dass die Mängel angesprochen und diskutiert werden und dass eine Behebung stattfindet, wenn es möglich ist. Genauso wichtig ist, dass ein realitätsnaher Gesamteindruck über die Versorgung vermittelt wird - deshalb berichtet die Kommission auch, wo positive Veränderungen stattgefunden haben.

Wer den Bericht liest, gewinnt den Eindruck, dass die Kommission auch konstruktive Gespräche mit den Einrichtungen führen konnte - was für die Versorgung positiv ist.

Mit der erstaunlich späten Veröffentlichung des Berichtes hat die Politik der psychiatrischen Versorgung in der Hansestadt aber einen Bärendienst erwiesen. Die verzögerte Veröffentlichung des Berichts hat eine politische und mediale Debatte ausgelöst, die einseitig auf die Mängel gerichtet war.

Die erforderliche sachliche Diskussion, wie Defizite abgestellt werden könnten, ist in den Hintergrund gedrängt worden.

Damit ist eingetreten, was durch die späte Veröffentlichung vielleicht vermieden werden sollte: nämlich der Eindruck desaströser Zustände. Das aber trifft für die breite Versorgung nicht zu.

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: "Skandalöse Zustände" in manchen Psychiatrien

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