Kommentar
Für Ärzte könnte es eng werden
Noch sieht alles ganz gut aus. Deutsche Ärzte bemühen sich um den Nachwuchs in ihren Praxen und bilden fleißig Medizinische Fachangestellte aus. Ein bundesweiter Rückgang der Ausbildungsverträge von 4,5 Prozent im vergangenen Jahr - das scheint minimal. In Zahlen sind das gerade einmal 670 Ausbildungsverträge weniger als 2008. Allerdings verteilt sich dieses Minus nicht gleichmäßig auf die Ärztekammerregionen. In so manchem Kammergebiet waren die Ärzte weitaus weniger ausbildungswillig.
Auch das muss noch kein Problem sein. Es könnte aber eines werden, wenn sich der Trend in den nächsten Jahren fortsetzt. Vorgemacht hat es lange Jahre die deutsche Industrie. Dort wurde man allmählich ausbildungsmüde, weil natürlich auch Azubis Geld und Zeit kosten und nicht von Beginn an als volle Arbeitskraft einsetzbar sind. Das Ergebnis: Heute klagt die Industrie über einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.
So weit sollten es Ärzte erst gar nicht kommen lassen. Denn im Gesundheitswesen kann schlecht ausgebildetes und zu wenig Personal im wahrsten Sinne des Wortes tödlich sein. Dann ist es doch besser, bei der Ausbildung auch auf öffentliche Mittel zurückzugreifen.
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