Kommentar zu Landkliniken

Harte Einschnitte absehbar

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Etwas mehr als 600 Kliniken in Deutschland sichern die ärztliche Versorgung auf dem Land. Wie eine aktuelle Studie einer Wirtschaftsberatung in Kooperation mit dem Deutschen Krankenhausinstitut ergibt, prognostizieren die betreffenden Einrichtungen bis zum Jahr 2020 eine Marktbereinigung in den eigenen Reihen.

So gehen sechs Prozent der befragten Kliniken - allesamt Häuser mit unter 200 Betten - davon aus, in etwas mehr als fünf Jahren nicht mehr zu existieren. Weitere zehn Prozent befürchten die Schließung von Fachabteilungen - vor allem der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Wer jetzt angesichts dieser Zahlen aufschreckt und die Versorgung auf dem Land unbedingt erhalten wissen will, hat anscheinend die vergangenen Jahre in einem gesundheitspolitischen Erdloch gelebt.

Spätestens mit Einführung des DRG-Systems vor etwas mehr als zehn Jahren ist klar, dass Wirtschaftlichkeit das härteste Kriterium werden wird, wenn es ums Überleben der einzelnen Landklinik geht.

Dass die Fallpauschalen wesensimmanent im Widerspruch zu lokal- und regionalpolitischen Bestrebungen zum Erhalt der Versorgung in dünn besiedelten Regionen stehen, hätte früher erkannt werden können - und sollen. Jetzt werden harte Einschnitte fast unabwendbar sein.

Lesen Sie dazu auch: Blick in die Zukunft: Landkliniken auf der Kippe

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken