Hausarzt schlägt Alarm wegen Plausiprüfung

Die Plausibilitätsprüfungen in Hessen sind in die Schlagzeilen geraten.

Veröffentlicht:
Hessische Plausiprüfung in der Kritik: Ein Hausarzt wehrt sich gegen Bescheide, die auf Fälle aus dem Jahr 2005 zurückgehen.

Hessische Plausiprüfung in der Kritik: Ein Hausarzt wehrt sich gegen Bescheide, die auf Fälle aus dem Jahr 2005 zurückgehen.

© Udo Kröner / imago

NEU-ISENBURG (pei). Der Hausarzt Dr. Siegfried Spernau aus Neu-Isenburg wehrt sich in den Medien gegen die Praxis der KV Hessen bei der Plausiprüfung. Die KV habe ihre Fürsorgepflicht verletzt, meint er.

Spernau ist einer von über 250 Ärzten, die nach der Plausiprüfung satte Honorarrückforderungen erhalten haben. Die Bescheide gehen zurück bis auf das Jahr 2005. Spernau wertet den Zeitverzug als Verletzung der Fürsorgepflicht und will, dass die Staatsanwaltschaft deshalb gegen die KV ermittelt. Der Hausarzt kandidiert bei der KV-Wahl im Oktober, um die Prüfpraxis durchleuchten zu können.

Die KV erklärte auf Anfrage, die Plausibilitätsprüfung mit Zeitprofilen erfolge nach der Prüfrichtlinie und auf Basis der Rechtsprechung, die eine Korrektur des Honorarbescheids binnen vier Jahren zulasse. Geprüft würden alle Praxen, "und 98 Prozent aller Praxen haben mit diesen Vorgaben keine Probleme".

Aufgrund der Plausiprüfung hatte die KV etwa 260 Ärzte an die Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten und Korruption im Gesundheitswesen gemeldet. Die Ärzte können durch Schadenswiedergutmachung die Einstellung des Verfahrens erreichen. Laut Zentralstelle haben 60 Ärzte diese Option schon genutzt. Gehen Ärzte auf Konfrontationskurs, drohen Hausdurchsuchungen und Patientenbefragungen.

Lesen Sie dazu auch: 300 Patienten gehen für ihren Arzt in Neu-Isenburg auf die Straße

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Wolfram Benoist 18.09.201000:29 Uhr

Umsatz pro Stunde bei großer Praxis mit mehreren Helferinnen

Mit den Ziffern 03112 und 03212 erreicht man ein "Stundenhonorar" von 74,37€. Damit kann man nicht 5 Helferinnen, die eine große Praxis am Laufen halten, bezahlen. Mit Hausbesuchen beträgt das "Stundenhonorar" sogar nur 56,44€. Ich kenne die Preise in Stundenhotels nicht, aber ich denke, sie liegen deutlich über dem ärztlichen Stundenhonorar. Es wird dort eben mehr geboten.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung