Personalvermittlung
Honorarärzte gründen Genossenschaft
Mit einem hohen Qualitätsanspruch geht die erste Honorararzt-Genossenschaft an den Start: Nur eigens zertifizierte Kräfte sollen vermittelt werden.
Veröffentlicht:BERLIN. Vermittlungsagenturen für Honorarärzte bekommen Konkurrenz: Ende Dezember haben 25 selbstständige Mediziner eine Genossenschaft gegründet, die LocumCert eG.
Mit einem hohen Qualitätsanspruch will die Gesellschaft den verbreitetsten Problemen im Honorararzt-Metier zu Leibe rücken und ihren Mitgliedern gleichzeitig umfangreichen Service bieten.
2000 Euro beträgt die Gesellschaftereinlage, die im Falle eines Austritts aber verzinst zurückgezahlt werden soll. Außerdem wird für Honorarärzte, die auf diesem Wege nach einem Arbeitgeber suchen, ein Eintrittsgeld von 500 Euro fällig. Zur Zielgruppe gehören auch selbstständige Pflegekräfte sowie andere Klinikdienstleister.
Momentan hat die Genossenschaft noch alle Hände voll damit zu tun, den Geschäftsbetrieb vorzubereiten, der im April beginnen soll, wie Dr. Nicolai Schäfer, Vorsitzender des Bundesverbandes der Honorarärzte (BVH) versichert.
Der Verband ist Ideengeber und Initiator der Genossenschaftsgründung. Ihren Mitgliedern verspricht die Genossenschaft vor allem Entlastung von Honorarabrechnung und Vertragsgestaltung.
Der Nachfrageseite wird ein hoher Qualitätsanspruch signalisiert. Nur zertifizierte Fachkräfte sollen vermittelt werden. Derzeit, sagt BVH-Chef Schäfer, erarbeite der Verband ein entsprechendes Zertifikat.
Die Inhalte dieses Gütesiegels, das im Sommer fertig und akkreditiert sein soll, diskutiere man noch. Auf jeden Fall werde die gesamte universitäre und berufliche Biografie anhand der originalen Zeugnisse und Urkunden unter die Lupe genommen.
Zudem sollen Referenzen von früheren Arbeitgebern abgefragt werden. Schäfer: "Wir sind an langfristigen Kooperationen zwischen Honorarärzten und Auftraggebern interessiert und an Leuten, die wir kennen".
Auch bei Konflikten zwischen beiden Seiten will sich LocumCert einschalten. Im Honorararztmarkt, heißt es, sei man das erste Unternehmen, das ein freiwilliges Mediationsverfahren anbiete. (cw)