Konnektoren, DiGa, eAU
KBV hat Zweifel an Digital-Fristen für Ärzte
Mit einem bunten Strauß an Digitalisierungsthemen beschäftigte sich jüngst die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Eine Botschaft: Es könnte eng werden mit ePA und eAU.
Veröffentlicht:Berlin. Die KBV nährt wiederkehrende Zweifel, ob die geplanten Fristen zur Einführung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen in diesem Jahr eingehalten werden können. Das teilte die Ärztevertretung auf einer Pressekonferenz zum Thema Digitalisierung Ende Januar mit. Ein Grund für die möglichen Verzögerungen ist laut KBV, dass technische Komponenten vermutlich nicht rechtzeitig verfügbar sein werden. Es gebe eine Diskrepanz zwischen gesetzlichen Fristen und der Komplexität der Anwendungen, heißt es.
Ein Beispiel sind Konnektor-Versionen, die für die elektronische Patientenakte (ePA) geeignet sind. Die notwendigen Updates würden teils erst zum Ende des zweiten Quartals erwartet, so Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender KBV-Vorstandsvorsitzender. Ärzte müssten aber spätestens ab dem 1. Juli nachweisen können, dass sie die nötige Ausrüstung haben, um ePA zu befüllen. Sonst drohen Sanktionen. Die KBV-Vorstände forderten, Ärzten keine Sanktionen aufzuerlegen – insbesondere dann nicht, wenn sie keinen Einfluss auf die Abläufe haben.
Industrie ist nicht schuld
Die KBV will dabei ausdrücklich nicht der Industrie die Schuld zuweisen. „Es bringt nichts, den Schwarzen Peter hin und her zu schieben“, so Kriedel. In den laufenden Prozessen würden sich immer neue Herausforderungen ergeben, die letztlich zu Verzögerungen führen könnten. Daran müssten dann alle Akteure gemeinsam arbeiten.
Als jüngstes Beispiel nannte Kriedel die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Ihr ursprünglich für Januar geplanter Start wurde zunächst auf Oktober geschoben. Aber auch dieser Termin droht nun zu kippen. Grund dafür sei, dass die Kassen im laufenden Entwicklungsprozess gemerkt hätten, eine Storno-Funktion zu benötigen. Das umzusetzen stelle nun die Industrie vor Herausforderungen.
„Es geht nicht darum, die Digitalisierung kleinzureden, aber wir müssen die Verhältnisse sehen, wie sie sind“, so Hofmeister. Die KBV wünscht sich von der gematik mehr Transparenz, was die Umsetzung einzelner Anwendungen angeht, etwa in Form eines Ampel-Systems. Dann sei klar ersichtlich, bei welchen Anwendungen womöglich Verzögerungen auftreten können oder welche fristgerecht für die Implementierung bereit seien. (mu)