Krankenhausmarkt

Kein Corona-Effekt bei Klinikfusionen

Das Bundeskartellamt sah bei den Klinikfusionen während der Corona-Pandemie keinerlei besonderen Handlungsbedarf, wie aus einer Unterrichtung des Bundestages hervorgeht.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Das Bundeskartellamt wacht über Zusammenschlüsse in der Gesundheitswirtschaft – zum Beispiel im Klinikmarkt.

Das Bundeskartellamt wacht über Zusammenschlüsse in der Gesundheitswirtschaft – zum Beispiel im Klinikmarkt.

© Oliver Berg / dpa

Bonn/Berlin. Das Bundeskartellamt hat auch im vergangenen Jahr während der Corona-Pandemie zahlreiche Fusionsvorhaben im Krankenhausbereich geprüft. „Trotz des fortschreitenden Konzentrationsprozesses mussten in den vergangenen Jahren nur sehr wenige Fusionsvorhaben vom Bundeskartellamt untersagt werden“, heißt es dazu in einem dem Bundestag durch die Bundesregierung vorgelegten Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2019/2020. Zwischen 2003 und Dezember 2020 wurden demnach von insgesamt 335 angemeldeten Transaktionen lediglich sieben untersagt. Acht Projekte seien nach wettbewerblich kritischer Bewertung im Rahmen einer informellen Voranfrage letztlich nicht angemeldet.

Für das Bundeskartellamt war das Fusionsgeschehen offensichtlich auch im ersten Coronajahr unspektakulär. „Der Strukturwandel im Krankenhauswesen findet kontinuierlich statt. Die COVID-19-Pandemie hatte hierauf zunächst keinen spürbaren Einfluss. Kleine Krankenhäuser in von Überalterung geprägten Gegenden verändern ihre Schwerpunkte (Geriatrie) und werden teilweise auch geschlossen oder umgewandelt in Pflegeheime oder MVZ (Medizinische Versorgungszentren), wobei letztere gleichzeitig einem Facharztmangel in ländlichen Gebieten entgegenwirken sollen“, heißt es in der Unterrichtung des Bundestages.

Fusionen vor allem innerhalb der Trägergruppen

Neben der Übernahme kommunaler oder konfessioneller Krankenhäuser durch private Krankenhausträger seien besonders Zusammenschlüsse innerhalb der jeweiligen Trägergruppen – öffentlich, kirchlich, privat – zu beobachten gewesen, also zwischen verschiedenen Ordensgemeinschaften/Kirchen (teilweise auch konfessionsübergreifend) und zwischen mehreren Kommunen bzw. anderen öffentlich-rechtlichen Trägern (z.B. Länder als Träger von Universitätskliniken).

„Auf Seiten der großen, bundesweit agierenden Krankenhausgruppen in privater Hand kam es in der Spitze zu einer Konzentration von vier (Helios, Asklepios, Sana, Rhön) auf drei, da die Rhön-Klinikum AG, die in den vergangenen Jahren viele Standorte bereits an Fresenius/Helios verkauft hatte, nun selbst von Asklepios übernommen wurde“, ruft Deutschlands oberste Kartellbehörde in Erinnerung.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahrelange Verhandlungen

Weitgehender Freispruch für Angeklagte in Masken-Prozess

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was unterscheidet gute von schlechten Lobbyisten, Martin Degenhardt?

Lesetipps
Gebratene Speckstreifen

© Galina Didebashvili / imageBROKER / picture alliance

Weg mit dem Speck

Verarbeitetes rotes Fleisch erhöht offenbar Demenzrisiko

Adipositas ist eine komplexe Diagnose, die Diagnosestellung bloß über den BMI ist es nicht. 56 Fachleute zeigen einen neuen Algorithmus in der Diagnostik auf, welcher mehrere Faktoren mit einbezieht. (Symbolbild)

© ABBfoto/picture alliance

Übergewicht neu gedacht

Adipositas-Diagnose: BMI bald Geschichte?