Missbrauch von 21 Jungen?

Kinderarzt steht vor Gericht

Ein Pädiater aus Augsburg muss sich seit Montag vor Gericht verantworten: Ihm wird vorgeworfen, 21 Jungen missbraucht und ein Kind in Niedersachsen entführt zu haben.

Veröffentlicht:

AUGSBURG. Weil er verdächtigt wird, 21 Jungen missbraucht zu haben, steht seit Montag ein Kinderarzt in Bayern vor Gericht. Der 40-Jährige soll auch für eine Kindesentführung im niedersächsischen Garbsen im August 2014 verantwortlich sein.

Ein Fünfjähriger war damals in ein Auto gelockt, betäubt, missbraucht und nach zwei Stunden wieder freigelassen worden. Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen.

Immer mehr Verdachtsfälle

Wenige Wochen später wurde der aus Augsburg stammende Mediziner gefasst. Der Mann hatte damals als Assistenzarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover gearbeitet.

In der Folge stießen die Ermittler auf immer neue Verdachtsfälle, die bis ins Jahr 2007 zurückreichen.

Weitere Tatorte waren nach den Ermittlungen Augsburg, München und Nürnberg. Nach Medienberichten stritt der mutmaßliche Täter im Verhör die Vorwürfe ab und äußerte sich später nicht weiter.

Die Jungen, die der Mann sich laut Anklage als Opfer suchte, waren oft zwischen fünf und acht Jahre alt. Er soll sie zum Beispiel an entlegene Orte wie Tiefgaragen oder Keller gelockt haben, um sich an ihnen zu vergehen.

Angeklagter soll auch Fotos gemacht haben

Teilweise soll er die Kinder beim Missbrauch aufgenommen und die Bilder auf seinem Computer gespeichert haben.

Die Anklage listet eine Reihe von Straftaten auf - neben schwerem sexuellen Missbrauch unter anderem Vergewaltigung, Entziehung Minderjähriger, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

Der Prozess am Augsburger Landgericht wird voraussichtlich etwa bis März 2016 dauern. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Konzeptuelle Darstellung eines Viruspartikel, dieser besteht aus einem Kern aus Nukleinsäure (DNA oder RNA), der von einer Proteinhülle umgeben ist.

© ktsdesign / stock.adobe.com

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Die Frage, ob Kopfschmerzen bei einer bestimmten Sexpraktik besonders häufig auftreten, kann wohl verneint werden.

© Alessandro Biascioli / Getty Images

S1-Leitlinie

Kopfschmerzen beim Sex: Tipps für die Diagnose und Therapie