Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
Klinik-Mitarbeitende sammeln Spenden, damit ihre Klinik überlebt
Mitarbeitende des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift in Hamburg-Rahlstedt haben eine Spendenaktion für ihr Haus gestartet. Unter www.zukunft-wilhelmstift.de bitten sie um Spenden.
Veröffentlicht:Hamburg. Kann eine Spendenaktion das finanziell unter Druck geratene Katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift retten? Mitarbeitende versuchen es mit der Aktion unter www.zukunft-wilhelmstift.de.
Die finanzielle Situation vieler Krankenhäuser in Deutschland ist angespannt und die Folgen der gesundheitspolitischen Weichenstellungen sind unklar. Für das Wilhelmsstift kommt aktuell hinzu, dass sein Träger, das Erzbistum Hamburg, keinen Käufer für dieses und zwei weitere Häuser in Hamburg findet. Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft forderte deshalb kürzlich, wie berichtet, die Übernahme dieser Häuser durch das UKE.
Zwei Millionen Euro Finanzierungslücke
Mitarbeitende des Wilhelmstifts, das eine Finanzierungslücke von zwei Millionen Euro aufweist, versuchen es jetzt über Spenden. „Wir sind die Mitarbeitenden des Wilhelmstifts und wir haben deshalb diese Spendenaktion gestartet: für unser Haus, für unsere kleinen Patientinnen und Patienten, für eine Medizin ohne finanziellen Filter“, sagt Initiator Dr. Henning Lenhartz, Oberarzt in der Kindergastroenterologie am Wilhelmstift.
In einer Pressemitteilung verweisen die Initiatoren darauf, dass derzeit viele Kinderkliniken finanziellen Druck besonders spürten, weil die Behandlung von Kindern zeit- und damit kostenintensiv sei. „Kostensteigerungen sowie mangelnde Investitionsgelder gefährden die Patienten- und Notfallversorgung, die ärztliche sowie pflegerische Aus- und Weiterbildung. Das spürt auch das Fachpersonal des Kinderkrankenhauses im Hamburger Osten“, teilten sie mit.
Die Krankenhausreform weckt keine Hoffnungen
Klinik-Geschäftsführer Henning David-Studt begrüßt die Initiative als „ein großartiges Engagement unserer Belegschaft“. Von der Krankenhausreform dagegen erwartet er keine schnelle Hilfe. „Selbst wenn es zu einer zeitnahen Umsetzung kommt, dürfte die Entlastung der Kliniken bestenfalls in ein paar Jahren eintreten.“ (di)