Brandenburg

Konzept für Unimedizin Cottbus noch in Arbeit

Der Aufbau einer Universitätsmedizin in Cottbus ist zwar fest vorgesehen, die Planungen stecken aber offenbar noch in den Kinderschuhen, wie aus einer Antwort des Wissenschaftsministeriums zu lesen ist.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Potsdam. Das Land Brandenburg will voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 erste Eckpunkte für ein Konzept zum Aufbau einer Universitätsmedizin in Cottbus öffentlich vorstellen. Das geht aus der Antwort des Potsdamer Wissenschaftsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Isabelle Vandré (Linke) hervor, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegt.

Die Landesregierung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohleförderung erreicht, dass Fördermittel für den Aufbau eines „Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus“ (IUC) in Paragraf 17 des Strukturstärkungsgesetzes aufgenommen wurden.

Zeitplan und Struktur offen

Einen weiteren Zeitplan konnte das von Ministerin Manja Schüle (SPD) geleitete Haus allerdings nicht nennen. „Das liegt zum einen daran, dass das Konzept für den Aufbau einer Universitätsmedizin durch den Wissenschaftsrat evaluiert werden muss“, heißt es in der Antwort. Zum anderen müssten nach Artikel 91b des Grundgesetzes alle Bundesländer der vorgesehenen Beteiligung des Bundes an der Finanzierung einer Universitätsmedizin zustimmen.

„In Augsburg hat der Aufbau der Universitätsmedizin von der politischen Erklärung des damaligen Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern bis zur symbolischen „Schlüsselübergabe“ im Übrigen zehn Jahre gedauert.“ Keine Details nannte das Ministerium auch auf die Fragen der Abgeordneten nach der künftigen Struktur der Medizinerausbildung – ob also eine eigene Hochschule gegründet werden soll oder die Fakultät der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) angeschlossen werden soll. Auch zu den vom Land zu übernehmenden Folgekosten gab es keine Angaben.

„Die Antwort der Landesregierung ist dünn“, kommentierte Fragestellerin Vandré. „Sie offenbart, dass der Aufbau eines Medizinstudiums in Lausitz über den Status einer bloßen Ankündigung nicht hinauskommt.“ Ihr Fraktionskollege, der gesundheitspolitische Sprecher der Linken, Ronny Kretschmer, forderte die Landesregierung zudem auf, sich zu einer Kooperation der neuen Hochschule mit unter anderem der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) in Neuruppin zu bekennen.

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