MedTech-Industrie sieht sich weltweit wieder im Aufschwung

Ein zweistelliges Umsatzplus erhofft sich die Medizintechnik-Branche. Ihr Credo: Mit neuer Technik lässt sich Geld sparen.

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DÜSSELDORF (kab). Die deutsche Medizintechnik-Industrie will von Krise nichts mehr wissen. Für das Gesamtjahr erwarten die Unternehmen einen Anstieg ihres Umsatzes um rund 10 Prozent, sagte Dr. Tobias Weiler, Leiter des Fachverbandes Spectaris, im Vorfeld der Medizinmesse Medica.

Das Wachstum im Ausland wird dabei allerdings größer sein als auf dem Heimatmarkt. "Wir sind konjunkturunabhängiger als andere Branchen", fasste Weiler zusammen. Je nach Absatzregion waren die Wachstumsraten im ersten Halbjahr nach einer Umfrage des Verbandes noch deutlich höher - von bis zu 30 Prozent mehr Umsatz in Asien berichteten die Firmen.

Infolge der globalen Wirtschaftskrise war der Absatz der deutschen Medizintechnikfirmenim vergangenen Jahr gesunken. Das lag ausschließlich am Einbruch auf den Auslandsmärkten, in Deutschland konnte die Branche 2009 mehr verkaufen als im Jahr zuvor. Insgesamt erreichte der Umsatz 2009 18,3 Milliarden Euro. Die Exportquote lag bei 62,5 Prozent.

Wenn es um die Einführung von technischen Innovationen auf dem deutschen Markt geht, sind Fortschritte zu erkennen, wenn auch kleine, sagte Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des Fachverbandes ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie).

"Es gibt noch keinen unkomplizierten Weg für Innovationen", sagte Bursig. "Die Komplexität ist gerade für kleinere Unternehmen und Start-Ups ein unlösbares Problem."

Im Vorfeld der Messe haben Spectaris und ZVEI die neue Ausgabe der Studienreihe zum Einsparpotential innovativer Medizintechnik im Gesundheitswesen vorgestellt. Sie wird seit 2006 gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin und dem Beratungsunternehmen Droege & Comp. aufgelegt.

Die aktuelle Studie zeigt erstmals als Schwerpunkt Beispiele für Prozessoptimierungen vor allem in Krankenhäusern. Die in diesem Jahr exemplarisch dargestellten neuen Prozesse und Produkte repräsentieren ein hoch gerechnetes jährliches Einsparpotenzial von rund 900 Millionen Euro.

Allein eine vorgestellte pumpenlose künstliche Lunge zum Ersatz der mechanischen Beatmung könnte zu Kostenreduzierungen von rund 700 Millionen Euro führen. Das System wurde von der Novalung GmbH unter dem Namen iLA Membranventilator® auf den Markt gebracht.

Die in den vergangenen Jahren identifizierten Beispiele hätten ein summiertes Einsparpotenzial von mehreren Milliarden Euro, so Spectaris-Experte Weiler. "Die Studie unterstreicht einmal mehr eindrucksvoll, wie innovative Medizintechnik zu mehr Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen kann."

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