Bayer-Monsanto-Deal

Mega-Fusion: Showdown in St. Louis

Stimmen die Monsanto-Aktionäre am Dienstag der Rekordübernahme durch Bayer zu?

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ST. LOUIS. Bayer will Monsanto schlucken – es wäre die größte Übernahme, die ein deutscher Konzern je im Ausland gestemmt hat. Doch zunächst müssen die Aktionäre des umstrittenen US-Saatgutriesen grünes Licht für den im Herbst angekündigten Verkauf an die Leverkusener geben. Am Dienstag soll die Abstimmung am Konzernsitz in St. Louis stattfinden. Trotz vereinzelten Widerstands gilt die Rückendeckung der Investoren bei Analysten als sicher.

So hatten jüngst zwei unabhängige Beratungsgesellschaften die Annahme des Angebots empfohlen. Sowohl die Firma Institutional Shareholder Services als auch Glass Lewis hoben den Daumen. Bayer und Monsanto hatten sich im September nach langen Verhandlungen auf einen Kaufpreis von 128 Dollar je Aktie geeinigt, was damals eine Bewertung von 66 Milliarden Dollar ergab. Für die Monsanto-Aktionäre bedeutete das einen satten Aufschlag von 44 Prozent auf den letzten Aktienkurs vor dem ersten schriftlichen Bayer-Angebot.

Dennoch kam der Deal nicht bei allen Investoren gut an. Im November war in Missouri eine erste Klage von Aktionären gegen die Übernahme eingereicht worden. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge werden darin Monsanto-Chef Hugh Grant und anderen Vorständen Interessenkonflikte vorgeworfen. Sie sollen angeblich persönlich stark von der Fusion profitieren und Aktionären Informationen vorenthalten haben, um den Verkauf zu forcieren. Solche Klagen sind in den USA bei Übernahmen aber nicht ungewöhnlich. Monsanto wies die Vorwürfe zurück.

Experten sehen in der Genehmigung durch die Kartellrechtsbehörden das größere Risiko, als in der Zustimmung der Aktionäre. Wegen der internationalen Ausrichtung beider Unternehmen müssen Wettbewerbshüter weltweit die Übernahme absegnen. Mit einem Abschluss der Fusion rechnen Bayer und Monsanto deshalb auch nicht vor Ende kommenden Jahres. (dpa)

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