Biotech-Start-ups

Mehr Umsatz, weniger Gründungen

Risikokapital war und ist die Achillesferse der jungen deutschen Biotechbranche. Spektakuläre Finanzierungsrunden bleiben die Ausnahme.

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FRANKFURT/MAIN. 385 Millionen Euro Venturekapital kamen 2018 für deutsche Biotechs zusammen, 92 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch der Schein trügt: 60 Prozent der Rekordsumme entfielen auf ein einziges Unternehmen, die auf Krebs-Immuntherapien fokussierte BioNTech SE.

Das 2008 gegründete Mainzer Unternehmen, an dem die einstige Hexal-Eigentümerfamilie Strüngmann die Mehrheit hält, kann bereits Entwicklungsallianzen mit Industriegrößen wie Genentech, Lilly, Sanofi oder Pfizer vorweisen.

Dahinter „fällt der Rest der Branche hinsichtlich Risikokapitalausstattung wieder auf 157 Millionen Euro zurück (-22 Prozent)“, heißt es in dem am Montag in Frankfurt vorgestellten

20. Biotech-Branchenreport der Unternehmensberatung Ernst & Young. Daher könne „allenfalls von einem Verharren auf den unbefriedigenden Niveaus der letzten Dekade die Rede sein“.

Hinsichtlich Folgefinanzierungen bereits börsennotierter Gesellschaften sieht es ähnlich aus: Dem Laborausstatter Qiagen brachte die Ausgabe einer neuen Wandelanleihe über 400 Millionen Euro. Der Münchener Antikörper-Entwickler Morphosys verbuchte 200 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung im Zuge des Listings an der US-Techbörse Nasdaq.

Allein diese beiden Firmen hätten schon 73 Prozent der Folgefinanzierungen am Markt eingestrichen, berichtet E&Y-Studienleiter Dr. Siegfried Bialojan. „In der Breite“ der Biotech-Gründerszene, so Bialojans Fazit, stehe die Finanzierung nach aber wie vor „auf wackligen Füßen“.

Weitere Zahlen 2018: Der Umsatz der konzernunabhängigen Biotechunternehmen verbesserte sich um neun Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro, die Beschäftigung um fünf Prozent auf 27.445 Mitarbeiter. Die F&E-Ausgaben erhöhten sich um vier Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. 15 Biotechfirmen wurden neu gegründet (Vorjahr: 27). (cw)

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