Kliniklandschaft in der Uckermark

Millionendefizit in der Uckermark: GLG will Notlagentarifvertrag für zwei Klinikstandorte

Der Klinikbetreiber GLG kann für zwei Standorte nicht auf die Klinikreform warten und will sofort sanieren – und fordert dafür Eingeständnisse in puncto tarifvertraglicher Vergütung.

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Eberswalde. Um die Krankenhausstandorte in den uckermärkischen Kleinstädten Angermünde und Prenzlau langfristig zu retten, fordert die kommunale „GLG-Gesellschaft für Leben und Gesundheit“ von der Gewerkschaft ver.di über einen Notlagentarifvertrag. Beide Krankenhäuser haben im April ein Millionendefizit erwirtschaftet. „Für die GLG ist klar, dass alle GLG-Krankenhausstandorte auch in der Uckermark erhalten werden sollen“, heißt es in der Mitteilung der GLG. Daher sei eine Arbeitsgruppe „Wirtschaftliche Stabilität“ als Instrument der Konzerngeschäftsführung etabliert worden. Sie soll bis Ende September ein Sanierungskonzept für die GLG Medizinisch-Soziales Zentrum Uckermark gGmbH, kurz MSZ, vorlegen. Zu dieser Tochtergesellschaft des GLG-Verbunds gehören die beiden Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau.

„Der wirtschaftliche Druck ist groß, die wirtschaftliche Stabilität akut gefährdet“, fasst der kaufmännische GLG-Geschäftsführer Dr. Jörg Mocek zusammen. „Die Zeit bis zu einer eventuellen Krankenhausstrukturreform ist zu lang, wir haben nun die Reißleine gezogen und sanieren unsere Krankenhausstandorte in der Uckermark.“

Ende April bereits rund eine Million Euro Defizit

Das MSZ hält im GLG-Krankenhaus Angermünde eine große Psychiatrische Klinik, Innere Medizin und eine Intensivstation vor. Am GLG-Kreiskrankenhaus Prenzlau werden Patienten aktuell in der Altersmedizin, Inneren Medizin sowie im Operativen Zentrum versorgt. Im letzten Landeskrankenhausplan Brandenburg verfügen die beiden Krankenhäuser über 289 Betten, inklusive Tageskliniken und beschäftigen über 500 Mitarbeiter. „Zum Monatsabschluss April steht das MSZ bei einem Defizit von rund einer Million Euro“, sagte die Verwaltungsdirektorin der MSZ Uckermark gGmbH, Marita Schönemann.

„Die Tendenz zeigt weiter nach unten: Mit dem Sanierungskonzept forcieren wir eine Trendumkehr..“ „Im GLG Kreiskrankenhaus Prenzlau haben wir uns bereits vor Jahren auf den Weg hin zu einem Gesundheitszentrum begeben“, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe, Robert Schindler.“ Dies umfasst den Ausbau ambulanter medizinischer und ambulanter sowie teilstationärer pflegerischer Angebote.“ Diesen Weg werde man nun beschleunigen, flankiert mit Sofortmaßnahmen zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität. (lass)

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