Apothekenmarkt

Plädoyer für Höchstpreise und Notdienst-Fonds

Die Versandapotheken machen sich für eine Stärkung von Landapotheken stark.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) setzt sich für mehr Wettbewerb unter Apotheken ein, um die Versorgung abzusichern. Der wirtschaftliche Wettbewerb führe in der Regel zu einem besseren Angebot für den Verbraucher, betont der Verband.

"Wir schlagen für Deutschland eine Höchstpreisverordnung für mehr Wettbewerb und einen Strukturfonds für die Daseinsvorsorge vor", erläutert BVDVA-Geschäftsführer Udo Sonnenberg.

Derzeit bekommen alle Apotheken von den deutschen Krankenkassen die gleiche Vergütung für verschreibungspflichtige Arzneien. Auch Apotheken aus dem EU-Ausland bekommen das gleiche Geld – doch dürfen sie Rabatte geben, wie der BVDVA explizit hervorhebt.

Ein absolut freier Wettbewerb im Gesundheitswesen und bei der Arzneimittelversorgung ist aus Verbandssicht nicht im Interesse der Patienten und darum auch kein Allheilmittel.

Solidarität unter den Apotheken durch Fonds?

Um Schieflagen zu vermeiden, will der BVDVA über einen Strukturfonds Geld von den umsatzstarken zu den umsatzschwachen Apotheken leiten.

Derzeit zahlt der Kostenträger 16 Cent pro Arzneipackung in den zum August 2013 etablierten Nacht- und Notdienstfonds des Deutschen Apothekerverbandes (NNF), sodass eine Apotheke für einen zehnstündigen Volldienst rund 280 Euro erhalte.

Der BVDVA schlägt vor, das alle Apotheken zusätzlich 16 Cent pro Packung aus der eigenen Marge in den Fonds einzahlen. Ein Volldienst könne dann mit rund 560 Euro vergütet werden.

"Wir können den Strukturfonds zu Anfang auf den bestehenden Nacht- und Notdienstfonds aufsetzen", schlägt Sonnenberg vor.

Und weiter: "Feste Margen für die verschreibungspflichtigen Medikamente sollten nach oben und unten begrenzt werden, sodass der Apotheker einen Spielraum bekommt und selbst entscheiden kann, was am besten zu seinem Standort passt", ergänzt der BVDVA-Geschäftsführer. (maw)

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