Sana Kliniken - das etwas andere Expansionskonzept

Sana konnte 2009 im zweistelligen Bereich wachsen. Wie die Pläne für 2010 aussehen, das erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Philippi.

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ESSEN (iss). Bei ihrer Expansionsstrategie setzt die private Klinikgruppe Sana auf verstärkte Präsenz in einzelnen Regionen. "Die Clusterbildung erleichtert den Personal- und Kompetenzaustausch", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Philippi der "Ärzte Zeitung".

Ende 2009 gehörten 39 Kliniken mehrheitlich Sana, zwei mehr als ein Jahr zuvor. Bei zehn weiteren hält der Klinik-Konzern eine Minderheit. "Wir sind inzwischen in fast allen Metropolregionen angekommen", sagte Philippi. Es gebe noch einige Standorte, die für Sana von Interesse sind. "Dort steht die Privatisierung aber politisch nicht auf der Tagesordnung."

Sana will 2010 weiter zulegen. Wie stark das Wachstum ausfalle, hänge auch von der Größe der übernommenen Häuser ab. Schließlich müsse die Integration jeweils bewältigt werden, sagte er. "Zwei bis drei Krankenhäuser könnten dieses Jahr aber schon hinzukommen." Gerade hat Sana die Beteiligung am Kreiskrankenhaus Hameln erhöht und hält nun 51 Prozent, der Landkreis Hameln-Pyrmont 49 Prozent.

Die Gruppe setze auf nachhaltiges Wachstum, sagte Philippi. Dabei profitiere sie davon, dass die Aktionäre das Unternehmen nicht unter Druck setzen - Sana gehört 33 privaten Krankenversicherern. Sie würden keine Forderungen stellen, die Sana zu einem Strategiewechsel zwingen würden, betonte Philippi. "Die PKV steht zu uns ohne Wenn und Aber."

Mit der norddeutschen Regio-Klinikengruppe gelang Sana im vergangenen Jahr ein großer Kauf. Der Neuzugang bringt 2010 zusätzlichen Umsatz von 140 Millionen Euro. 2009 konnte das Unternehmen um 18 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro Umsatz zulegen (wir berichteten). 2010 sollen es 1,5 Milliarden Euro werden.

Philippi ist mit der Umsatzentwicklung zufrieden. "Sie zeigt, dass die kommunalen Träger uns Vertrauen schenken." Auch in Zukunft sieht der Vorstandschef Übernahme- und Beteiligungschancen vor allem im kommunalen Bereich.

Mittelfristig hält er aber auch Kaufmöglichkeiten im frei gemeinnützigen Sektor nicht für ausgeschlossen. "Die heutige Abgrenzung der Trägerschaft ist ohnehin ein totaler Anachronismus", glaubt er.

Gerade wenn es darum gehe, die Gesundheitsversorgung in der Fläche sicherzustellen, sei eine solche Unterscheidung nicht mehr sinnvoll. "Wenn die Mittel noch knapper werden, werden einige Träger ihren Mut zusammennehmen und eine gemeinsame Gesellschaft für bestimmte Zwecke gründen", prognostizierte Philippi.

Ein Blick in die Industrie zeige, dass dies der Weg der Zukunft sei. "Die großen Automobilhersteller sind große Konkurrenten. Das hindert sie aber nicht daran, in Plattformen gemeinsam zu arbeiten." Im Gesundheitswesen würden Kooperationen ohnehin immer wichtiger, um die Patientenversorgung zu verbessern. Sana sei dabei offen für verschiedene Modelle, sagte der Vorstandschef. So kooperiert Sana mit dem Ärztenetz Eutin-Malente in Schleswig-Holstein.

Sana beschäftigte Ende des vergangenen Jahres 19 100 Mitarbeiter, das waren 15,8 Prozent mehr als 2008. Die Zahl der beschäftigten Ärzte legte von 1800 auf 2100 zu. Neben den 39 Krankenhäusern gehörten auch zehn Pflegeheime zur Gruppe. Mit der Übernahme der Regio Kliniken kommen drei Kliniken und zwei Seniorenheime neu dazu. Sana hat 2009 insgesamt 99 Millionen Euro in Klinikneubauten und neue Medizintechnik investiert, 8,5 Prozent mehr als 2008.

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