Landgericht Bonn

Schadenersatz für Schludrigkeit

Das Landgericht Bonn spricht einem Patienten Schadenersatz zu. Grund: Ihm wurde ein Tumorbefund nicht übermittelt.

Veröffentlicht:

BONN. 55.000 Euro Schadenersatz muss eine Bonner Dermatologenpraxis zahlen, weil sie einem Patienten nicht den Befund über einen malignen Tumoren mitgeteilt hat.

Auf diesen Vergleich hätten sich die Familie des verstorbenen Patienten und die beiden verantwortlichen Ärzte vor dem Bonner Landgericht geeinigt, berichtete ein Gerichtssprecher in der vergangenen Woche.

Dem Patienten war im Jahre 2008 ein auffälliges Muttermal an der Schulter entfernt worden. Aus dem Labor kam später der alarmierenden Befund, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelte. Diesen Befund hatten die Dermatologen dem betroffenen Patienten nicht weitergegeben.

Vier Jahre später entdeckten Mediziner bei einer Notoperation weitere Tumoren in Lunge und Dünndarm. Weitere zwei Monate später sei der Patient dann im Alter von 59 Jahren gestorben.

Die Arztpraxis hafte fraglos wegen eines groben Behandlungsfehlers, urteilten die Bonner Richter. Es sei Sache der Ärzte, bei so einem gravierenden Befund den Patienten einzubestellen und mit ihm alles Weitere zu besprechen. Die Krebserkrankung wäre anders verlaufen, wenn frühzeitig medizinische Maßnahmen ergriffen worden wären, so die Richter. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an