Selektivverträge auch zum Abbau von Bürokratie

BERLIN (ger). Das Umfeld für neue Selektivverträge ist derzeit nicht sehr günstig. Die Zusatzbeiträge hingen wie ein Damoklesschwert über den Krankenkassen, sagte Karsten Menn, Geschäftsbereichsleiter Leistungen und Verträge der Barmer GEK, bei der 18. Netzkonferenz in Berlin, die vom Biopharmaunternehmen UCB ausgerichtet wurde. Dadurch seien manche Krankenkassen in eine gewisse "Froststarre" verfallen, so Menn.

Veröffentlicht:

Dennoch seien die Krankenkassen durchaus weiter aktiv bei den Selektivverträgen. Allein Barmer GEK habe seit 2010 40 neue Verträge abgeschlossen für derzeit 46 500 Versicherte, bei einem Gesamtumsatz aus den neuen Verträgen von 91 Millionen Euro, berichtete Menn auf der Konferenz.

Selektivverträge könnten auch für Vereinbarungen genutzt werden, bürokratische Prozesse zu entschlacken. "Das entlastet nicht nur die Ärzte bei der Arbeit, sondern auch uns", sagte Menn.

Bei Einführung der IV-Verträge habe die Kasse überwiegend auf Angebote von Arztgruppen und Kliniken reagiert. "Heute agieren wir eher", erläuterte der Kassenvertreter. So lege die Kasse Schwerpunkte bei Patienten, bei denen ein Versorgungsmanagement viele Einsparungen verspricht, etwa Diabetiker oder Herzkranke.

Mit modernen Methoden der Informationstechnik könnten Krankenkassen heute auch Versicherte erkennen, die in naher Zukunft hohe Kosten verursachen werden. Auch hier sei es für die Barmer GEK attraktiv, Ärztegruppen als Partner zu gewinnen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Lesetipps
Umrisse mehrere Menschen in bunten Farben.

© Pandagolik / stock.adobe.com

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an