Anlagen-Kolumne

Softwareanbieter im Healthcare-Markt – immer eine Option

Wer nach interessanten Anlagemöglichkeiten im Healthcare-Sektor sucht, sollte Anbieter digitaler Lösungen genauer unter die Lupe nehmen.

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Die Pandemie hat zumindest einen positiven Aspekt: Während man früher über Digitalisierung vor allem redete, sind in den vergangenen Monaten viele digitale Projekte in Rekordzeit umgesetzt worden. Ein Beispiel: der Einsatz der Telemedizin in den Praxen, die wegen des Abstandsgebots innerhalb kürzester Zeit genehmigt wurde.

Oder die Umsetzung klinischer Studien in der Pharmaindustrie: Schon zu Beginn der Pandemie war es hier immer schwieriger geworden, Patienten für Studien zu rekrutieren, und auch das Monitoring lief schleppend. Deshalb mussten während des ersten Lockdowns mehr als ein Drittel aller klinischen Prüfungen eingestellt werden.

Neue Zulassungsstudien für Wirkstoffe wurden gänzlich zurückgestellt, da sich keine Teilnehmer mehr meldeten. Auch in diesem Fall gab es schnell eine digitale Lösung – die virtuelle Rekrutierung: Patienten, die dem Studienprotokoll entsprachen, wurden direkt vom jeweiligen Pharmakonzern kontaktiert. Diese Art der Auswahl von Studienteilnehmern war überraschenderweise nicht nur sehr erfolgreich, sondern ging viel zügiger als die zuvor praktizierte Suche über ein Krankenhaus, das an der Studie teilnimmt.

Es ergaben sich Einsparungen

Für das Monitoring setzten die Pharmaunternehmen – soweit es die Studienbedingungen zuließen – ebenfalls auf digitale Lösungen: Die Daten wurden über Wearables, z. B. eine Smartwatch, gesammelt und ausgewertet. Der Clou: Obwohl die Wearables selbst und die entsprechende Auswertungssoftware extra angeschafft werden mussten, ergaben sich für die Initiatoren der Studien sogar Einsparungen.

Umso höhere im Zeitverlauf, da die Wearables wiederverwendet werden können. Wer auf der Suche nach interessanten Anlagemöglichkeiten im Healthcare-Segment ist, sollte also seinen Blick auch auf Anbieter digitaler Lösungen lenken – und generell Ausschau halten nach Entwicklern innovativer Konzepte, die auch gerade unter misslichen Umständen punkten können.

Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen