Online-Konsil

TK fordert Modellprojekte auch in Hessen

Das Fernbehandlungsverbot wackelt. Auch ein deutscher Anbieter drängt in den Markt.

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NEU-ISENBURG/MÜNCHEN. Die Stimmen mehren sich, die eine Aufweichung des berufsrechtlich kodifizierten ärztlichen Fernbehandlungsverbots fordern. Kürzlich hatte die Landesärztekammer Baden-Württemberg als erste Körperschaft den Weg frei gemacht für Konsultationen ausschließlich auf kommunikationstechnischen Kanälen (wir berichteten). In gleicher Sache mehr Bewegung fordert nun auch die Techniker Krankenkasse Hessen: "In unserem Bundesland sollte es ebenfalls die Möglichkeit geben - im kontrollierten Rahmen - neue telemedizinische Angebote auszuprobieren", so Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen. Zudem solle sich auch die Landesregierung mit Konzepten "für digitale Modellvorhaben" am Fortschritt der Telemedizin beteiligen.

Zustimmung zu dem Vorstoß der baden-württembergischen Ärztekammer kommt naturgemäß auch von Telekonsil-Anbietern. So etwa von dem offiziell erst Anfang Juni dieses Jahres gegründeten Münchener Start-up TeleClinic GmbH, das bereits in der Gründungsphase mit dem Bayerischen Innovationspreis Gesundheitstelematik ausgezeichnet wurde. Dessen medizinischer Leiter, der Radiologe Professort Reinhard Meier, zu den Vorteilen der Online-Sprechstunde: "Keine langen Wartezeiten auf Termine oder in Arztpraxen, Zugang zu medizinischen Spezialisten bundesweit unabhängig vom Wohnort, bessere Versorgung in ländlichen Gebieten mit Fachärzten, und schließlich kann die Online Videosprechstunde auch Kosten sparen".

TeleClinic (Website: teleclinic.com) arbeitet nach eigenen Angaben mit über 100 Medizinern - "ausschließlich deutsche Ärzte" - sämtlicher Fachrichtungen zusammen. Der Dienst sei via Web, App oder telefonisch täglich zu erreichen, so die Eigenwerbung. Mit der privaten Barmenia hat TeleClinic seit Anfang Mai dieses Jahres ein Pilotprojekt laufen. Für Selbstzahler kostet ein Kontakt via TeleClinic 29 Euro. (cw)

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