CES 2020 in Las Vegas

Telemonitoring neu gedacht

Zehn diagnostische Modalitäten in einem – das verspricht ein neues Medizinprodukt, das telemedizinische Kontakte deutlich informativer machen könnte als bisher.

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Las Vegas. Videosprechstunden sind in anderen Ländern längst gängig, und auch in Deutschland gerät in dieser Hinsicht dank neuer Marktteilnehmer wie Kry oder Medgate/Rhön gerade einiges in Bewegung. Kritisch angemerkt wird oft, dass dem Arzt per Video längst nicht so viele Informationen zur Verfügung stehen wie vor Ort in der Praxis. Allenfalls Hautbefunde lassen sich auch telemedizinisch übertragen, aber was ist mit dem ganzen Rest?

Hier setzt das US-Unternehmen MedWand an, dessen gleichnamiges Gerät aller Voraussicht nach in Kürze von der US-Behörde FDA als Medizinprodukt zugelassen wird. Es ist ein Produkt, das der Patient oder ein Angehöriger unter Anleitung eines Arztes bedienen soll, also zum Beispiel in einem Videosprechstunde-Szenario. Das Produkt beherrscht in der derzeitigen Version dank unterschiedlicher Sensoren ein knappes Dutzend diagnostische Modalitäten.

Konkret können mit einem Photoplethysmographiesensor Sauerstoffsättigung, Herzschlag und Atemfrequenz gemessen werden. Elektrische Sensoren ermöglichen ein Ein-Kanal-EKG. Eine Kamera mit integrierter Lampe verwandelt das Tool, teilweise mit Hilfe von Aufsätzen, in ein Otoskop, Ophthalmoskop oder Dermatoskop. Außerdem wird die Temperatur gemessen, und das Gerät kann, auf den Brustkorb aufgesetzt, wie ein elektronisches Stethoskop verwendet werden.

Angestrebt werde der Einsatz in konkreten telemedizinischen Versorgungsszenarien, in denen Bedarf nach umfangreicherer Überwachung bestehe, so ein Unternehmenssprecher in Las Vegas im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“. Denkbar sei beispielsweise die Nutzung postoperativ oder in der Schlaganfallnachsorge. Auch wo Ärzte nicht unmittelbar greifbar sind, auf Schiffen oder Bohrinseln, biete sich der Einsatz an. (gvg)

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