Uni: Ohne NC gibt es Hausärzte zweiter Klasse

KÖLN(iss). Die Universität Münster hält an der Vergabe von Medizinstudienplätzen ausschließlich nach dem Numerus clausus fest. Zu diesem Verfahren gibt es nach Einschätzung des Dekans der Medizinischen Fakultät Professor Wilhelm Schmitz und des Studiendekans Dr. Bernhard Marschall keine praktikable Alternative.

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Sie wenden sich damit gegen die Forderung der Ärztekammern Westfalen-Lippe (ÄKWL) und Nordrhein sowie der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, den Zugang zum Medizinstudium zu erleichtern (wir berichteten). Die drei Organisationen halten einen Mix verschiedener Zulassungskriterien für notwendig, um mehr geeigneten Bewerbern ein Medizinstudium zu ermöglichen und dem sich abzeichnenden Ärztemangel zu begegnen.

Pro Semester gibt es in Münster 130 Medizinstudienplätze. Bei fast 70 könnte die Universität eigene Kriterien anlegen. Die Entscheidung über Auswahlgespräche sei aber nicht machbar, sagt Marschall. "Wenn wir Bewerbungsgespräche führen wollten, würde das einen immensen Aufwand bedeuten." Die investierte Zeit gehe der Ausbildung verloren. Zudem seien Studierende mit einer guten Abiturnote sehr wohl engagiert und keine weltfremden Exoten.

Auch dem Vorschlag, den Numerus clausus für angehende Hausärzte zu senken, erteilt Schmitz eine Absage. Das mache Hausärzte zu "Medizinern zweiter Klasse." "Das ist Quatsch", kontert ÄKWL-Präsident Dr. Theodor Windhorst. Es handele sich dabei um eine Maßnahme, angesichts der sich abzeichnenden Unterversorgung im hausärztlichen Bereich zusätzliche Anreize zu schaffen, sagt er.

Windhorst kritisiert die völlig kompromisslose Haltung der Dekane. "Sie zeigen nur auf, was nicht geht. Es wäre gut, wenn sie auch einmal zeigen würden, was in dieser kritischen Situation funktioniert." Andere Universitäten machten schließlich vor, dass auch andere Verfahren als die Auswahl nach dem Numerus clausus möglich sind. "Mit etwas gutem Willen geht es."

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