Online-Service

Unternehmen bietet Online-Service für AU-Scheine

Ein Hamburger Unternehmen bietet einen neuen Online-Service für Krankschreibungen. Hausärzte und Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet sind angesprochen.

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Hamburg. Konkurrenz aus dem Netz: Die Verlängerung der Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung bis zum 31. März dieses Jahres, hat die Hamburger AU-Schein GmbH auf den Plan gerufen, Kunden Online-Krankschreibungen anzubieten. Das Angebot ist nach einer Erprobungsphase am Dienstag für Personen mit Erkältungssymptomen gestartet, wie das Unternehmen mitteilt. Mit dem Angebot wolle man „eine praxistaugliche Möglichkeit anbieten, eine Krankschreibung ohne Arztbesuch zu erhalten“, erläutert Geschäftsführer Can Ansay gegenüber dieser Zeitung.

Personen, die eine Krankschreibung benötigen, können auf der Website des Unternehmens eine Erkrankung auswählen, die sie bei sich vermuten. Fällt die Wahl auf „Erkältung/Grippe“ werden sie zu einem Fragebogen weitergeleitet, indem sie unter anderem Angaben zu Beginn und Verlauf der Symptomatik und zu Risiken machen müssen. Der Fragebogen fragt auch ab, ab welchem Zeitpunkt eine AU-Bescheinigung benötigt wird (vorgestern, gestern, heute) und wie lange sich die Person arbeitsunfähig fühlt. Angaben bis zu sieben Tagen sind möglich.

„Der Arzt folgt in der Regel Ihrem Wunsch“, heißt es dazu im Fragebogen. Anschließend könne ein registrierter Hausarzt „in der Nähe“ ausgewählt werden, erläutert das Unternehmen, „welcher die Angaben ohne Terminvereinbarung während seiner nächsten Telemedizin-Sprechstunde per Telefon verifiziert. Patienten geben dazu online ihre Versichertennummer und Handynummer an. Der Patient erhalte die AU-Bescheinigung kostenlos als PDF und optional, gegen Bezahlung, auch per Post. Das Telefonat sei aufgrund der automatisierten Befragung, Aufklärung sowie Datenerfassung meist nur noch eine Formalität, so Ansay. In der Regel dauere es nicht länger als eine Minute.

Hausarzt Dr. Michael Nudelmann erwartet, Patienten dadurch „noch sorgfältiger und effizienter“ krankzuschreiben. Außerdem reduziere sich das Infektionsrisiko in der Praxis. Missbrauch erwartet er nicht: „Wir sind Ärzte, keine Polizisten. Wir gehen davon aus, dass die Patienten die Wahrheit sagen.“ Nudelmann hatte das Angebot bereits in einem Testlauf erprobt. Er ist derzeit der einzige für die Online-Krankschreibung registrierte Hausarzt, weitere aus dem Bundesgebiet sollen nach Wunsch der AU-Schein GmbH dazukommen. „Online-Krankschreibungen durch Ärzte aus der Region vermeiden auch mögliche kritische Fragen des Arbeitgebers“, erläutert Ansay.

Aufgrund der Corona-Pandemie können alle Hausärzte Patienten mit Erkältungssymptomen für bis zu sieben Tage per Telefon krankschreiben – auch ohne Umweg über einen Fragebogen im Internet, bei dem persönliche Daten angegeben werden müssen. (mu)

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