Big Data

"Watson" will nicht bevormunden

Veröffentlicht:

DORTMUND. Der medizinische Einsatz des IBM-Supercomputers "Watson"dient der Unterstützung von Ärzten bei der Entscheidungsfindung und ist nicht dazu gedacht, Therapien vorzuschreiben. "Watson ist ein typisches Zweitmeinungsinstrument", erklärte Ulla Kieserg von IBM Deutschland beim Digitalisierungskongress der KV Westfalen-Lippe.

Watson analysiert in kurzer Zeit große Datenmengen zu einem Thema und setzt die Ergebnisse zueinander in Verbindung. Auf dieser Basis kann der Computer eine Diagnose ermitteln, beispielsweise bei seltenen Erkrankungen, oder einen Therapievorschlag machen. Behandlungsempfehlungen würden gestaffelt nach Wahrscheinlichkeiten ausgewiesen, so Kieserg. Zudem könnten Nutzer bei jedem Vorschlag sehen, woher er kommt und welche Daten ihm zugrunde liegen.

Der Anstoß zur medizinischen Nutzung des Systems sei vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York gekommen. Die Krebsspezialisten der Klinik hätten die niedergelassenen Ärzte, mit denen sie zusammenarbeiten, auf denselben Kenntnisstand bringen wollen, berichtete die IBM-Expertin. Neben der Onkologie gebe es zurzeit zwei weitere Einsatzbereiche: genetische Erkrankungen und bildgebende Verfahren. "Eingesetzt wird das System weltweit in mehr als 50 Krankenhäusern."

Auch in Deutschland hat das Unternehmen schon Kooperationsprojekte gestartet. So testete etwa bereits das Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen am Universitätsklinikum Marburg das Diagnose- und Therapiewissen des Supercomputers.

Laut Kieserg wird regelmäßig überprüft, ob "Watson" die aktuell verfügbaren Daten nutzt. "Wir wollen sicherstellen, dass neue Erkenntnisse schnell im System sind." (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. Tino Großmann, Senior Vice President Connectivity bei der CompuGroup Medical

© CGM

„ÄrzteTag extra“-Podcast

„Die eAU wird der entscheidende Meilenstein sein“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: CompuGroup Medical
Videosprechstunden bieten Ärzten und Patienten mehr Flexibilität.

© KRY

Videosprechstunde

Mit Telemedizin zu neuen Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: DMS Digital Medical Supply Germany GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse