Absolventenzahlen

Weniger Abschlüsse an deutschen Hochschulen

Im Pandemiejahr 2020 ist die Zahl der Hochschulabsolventen gesunken – erstmals seit zwei Jahrzehnten Anstieg. Wie stark ist der Bereich Medizin/Gesundheitswirtschaft betroffen?

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Ein seltenes Bild: Volle Hörsäle gab es 2020 in den deutschen Universitäten kaum. Die Zahl der Absolventen ist entsprechend zurückgegangen.

Ein seltenes Bild: Volle Hörsäle gab es 2020 in den deutschen Universitäten kaum. Die Zahl der Absolventen ist entsprechend zurückgegangen.

© Julian Stratenschulte / dpa / picture alliance

Wiesbaden. Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Hochschulabsolventinnen und -absolventen geführt: Im Prüfungsjahr 2020 erwarben nur rund 477 .000 Absolventinnen und Absolventen einen Hochschulabschluss an den deutschen Hochschulen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Demnach erwarben sechs Prozent weniger Studentinnen und Studenten einen Abschluss als im Vorjahr (508 .000). Mit Ausnahme der Jahre 2018 und 2020 war die Zahl der Absolventinnen und Absolventen seit 2001 kontinuierlich gestiegen.

„Im Rückgang der Absolventenzahlen im Prüfungsjahr 2020 zeigen sich die Folgen der Corona-Pandemie“, sagt Thomas Feuerstein aus dem Referat „Hochschulen“ im Statistischen Bundesamt. „Pandemiebedingt wurden Prüfungen zum Teil in Folgesemester verschoben. Bibliotheken, Labore und Werkstätten waren zeitweise geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar. Das hat nicht nur die Durchführung von Prüfungen, sondern auch die Prüfungsvorbereitung für die Studierenden erschwert.“

31.407 Abschlüsse im Bereich Medizin

Laut Mitteilung sanken die Absolventenzahlen in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Berlin mit -12 Prozent, gefolgt von Brandenburg (-11), Bremen (-10) und Thüringen (-9). In den Bundesländern mit vergleichsweise hohen Absolventenzahlen betrug der Rückgang für Bayern 8 Prozent, für Baden-Württemberg 7 und für Hessen 6 Prozent. In Nordrhein-Westfalen, an dessen Hochschulen fast ein Viertel aller Abschlüsse erworben wurden, machten 3 Prozent weniger Studierende und Promovierende als im Vorjahr einen Abschluss.

Die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswirtschaft verzeichnete bei den Bachelorabschlüssen einen Rückgang von 14 Prozent und liegt damit hinter den Geisteswissenschaften (-16 Prozent) auf Platz 2. Die Zahl der bestandenen Prüfungen im Bereich Medizin lag insgesamt bei 31 .407 (2019 33 .469). 7256 davon waren Promotionen, das Durchschnittsalter betrug dabei 29,5 Jahre. (kaha)

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