Der Standpunkt

Zeit zum Umdenken

Patienten haben die Möglichkeiten des Internets bereits erkannt. Viele Ärzte sind jedoch noch zurückhaltend. Das muss sich ändern, wenn sie nicht den Anschluss an ihre Patienten verlieren wollen, meint Kerstin Mitternacht.

Veröffentlicht:

Kerstin Mitternacht ist Redakteurin im Ressort Praxis & Wirtschaft der Ärzte Zeitung. Schreiben Sie ihr: kerstin.mitternacht@springer.com

Patienten suchen nach Ärzten, bewerten Ärzte und informieren sich über Krankheiten im Internet. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom ist jeder zweite Internetnutzer zu Gesundheitsthemen im Netz unterwegs.

Patienten haben also längst die Möglichkeiten des World Wide Web für sich entdeckt.

Die Gruppe der Ärzte scheint dagegen eher zweigeteilt zu sein, wenn es um die Nutzung der neuen Medien geht: Ein kleiner Teil ist bereits sehr aktiv, die Mehrheit scheint jedoch erst einmal abzuwarten, traut den neuen Medien nicht oder hat noch nicht den Nutzen für den Praxisalltag erkannt.

Studien zeigen zudem, dass Ärzte den Interessen der Patienten häufig nicht mit angemessenen Angeboten begegnen. Patienten wünschen sich mittlerweile mehr als nur eine Homepage der Arztpraxis.

So würde laut einer Studie der Agentur MSL Germany die Hälfte der Befragten gerne ihren Arzttermin online ausmachen. Bis jetzt leisten nur 14 Prozent der Praxen diesen Service.

Dabei bieten gerade die neuen Medien für Ärzte viele Möglichkeiten, wie sie Abläufe im Praxisalltag optimieren und den Service für ihre Patienten verbessern können: So können mit einer Online-Terminvergabe zum Beispiel die Anrufe in der Praxis verringert und so die Mitarbeiter entlastet werden.

Über Facebook lassen sich außerdem bestimmte Patientengruppen relativ einfach erreichen, und mit einer Patientenseite können Ärzte auf ihre Praxis aufmerksam machen.

Aber auch Smartphones und Tablet-PC lassen sich in den Praxisalltag integrieren. So können mit dem iPad Patienten anschaulich über einen Eingriff aufgeklärt werden.

Über Apps können Patienten mit ihrem Arzt kommunizieren und etwa Blutdruckwerte mit Hilfe ihres iPhones direkt an den Arzt übermitteln.

Die ersten Vorreiter unter den Ärzten gibt es bereits, die die Chancen der neuen Medien erkannt haben, aber es müssen mehr werden.

Jeder einzelne Arzt muss sich überlegen, wie er die neuen Medien für sich nutzen kann, wenn er den Anschluss an seine Patienten nicht verlieren will.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxismarketing

So entwickeln Sie das Leitbild für Ihre Praxis

Glosse

Die Duftmarke: O tempora, o mores!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Lesetipps
Eine Person balanciert auf einem Grad.

© RFBSIP / stock.adobe.com

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

© Porträt: Antje Boysen / DEGAM | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?