Studien belegen langen Hepatitis-B-Impfschutz

NEU-ISENBURG (eis). 1996 wurde in Deutschland das Impfprogramm für alle Kinder und Jugendlichen gegen Hepatitis B gestartet. Brauchen die damals Geimpften jetzt nach zehn Jahren eine Auffrischung? Wahrscheinlich nicht, denn der Schutz hält länger an, sagt Professor Wolfgang Jilg aus Regensburg.

Veröffentlicht:

Aktuelle Studienergebnisse über Antikörper-Titer bei den Impflingen in Deutschland gebe es zwar nicht, hat der Impfexperte vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Regensburg zur "Ärzte Zeitung" gesagt.

Doch nach Untersuchungen in anderen Ländern könne man von 15 Jahren Schutz ausgehen. So war Italien mit seinem Hepatitis-B-Impfprogramm Deutschland vier Jahre voraus. Nach Ergebnissen von Seroprävalenzstudien habe man sich dort gegen eine Auffrischung nach zehn Jahren entschieden, sagte das Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Ein langer Impfschutz wurde jetzt auch in einer Studie in Alaska dokumentiert (Ann Intern Med 142, 2005, 333). Untersuchungen bei 841 Ureinwohnern 15 Jahre nach kompletter Impfung ergaben, daß die Antikörper-Titer von im Mittel 822 auf 27 IU/L zurückgegangen waren.

Ein protektiver Titer ist ab 10 IU/L definiert. Fällt der Titer bei Impf-Respondern unter diesen Wert, dann gibt es zudem einen Schutz von Memory-Zellen unter den Lymphozyten. Dieser Schutz läßt sich anhand von starken Antikörper-Anstiegen nach Auffrischung belegen.

In Deutschland werde man sich wahrscheinlich gegen Hepatitis-B- Booster alle zehn Jahre entscheiden, so Jilg. Er wies aber auf die großen Impflücken besonders bei Jugendlichen hin. Ärzte sind hier gefordert, bei jedem Kontakt den Impfstatus zu überprüfen.

Mehr zum Thema

Überraschender Fund

Erstmals wieder Polio-Wildviren im Abwasser nachgewiesen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?