KOMMENTAR
Guter Impfschutz könnte einfach sein
Hausärzte haben es in der Hand: Sie können maßgeblich zu einem besseren Impfschutz bei chronisch Kranken beitragen. Schließlich hat niemand mehr Einfluss darauf, ob diejenigen Patienten, die eine Influenza- und Pneumokokken-Impfung am dringendsten benötigen, den Impfschutz auch bekommen.
Denn die meisten Patienten folgen den Empfehlungen ihres Arztes, wenn der ihnen eine Impfung anbietet. Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse der Studie des Lungenzentrums Rotenburg. Sie bestätigt damit Ergebnisse älterer Studien, nach denen sich Patienten vor allem auf Empfehlung ihrer Hausärzte immunisieren lassen.
Bei älteren chronisch Kranken scheint der Impfschutz bereits gut zu klappen: Bei ihnen werden zwar noch nicht die vom Robert-Koch-Institut und der Ständigen Impfkommission empfohlen Impfraten von 80 Prozent erreicht, aber bei Influenza sind es immerhin schon 70 Prozent.
Woran viele Ärzte offenbar noch nicht denken: Auch für jungen Patienten mit chronischen Krankheiten gelten die Empfehlungen. Von den unter 50-jährigen Lungenkranken sind jedoch weniger als ein Viertel gegen Influenza und weniger als fünf Prozent gegen Pneumokokken immunisiert - dabei ist gerade für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen eine Pneumonie-Vorsorge sehr wichtig. Ein guter Impfschutz ist allerdings nur möglich, wenn Ärzte selbst vom Nutzen der Impfung überzeugt sind, und dies ist offenbar noch nicht immer der Fall.