INFEKTIONSRISIKEN

Viele neue FSME-Risikogebiete in Süddeutschland

Das Infektionsrisiko für FSME und Borreliose hängt zum einen vom Expositionsrisiko, zum zweiten von der Durchseuchung der Zecken mit den Erregern ab. Ein hohes Expositionsrisiko besteht bei häufigem Aufenthalt in der freien Natur. Zecken mit FSME-Viren gibt es nur in bestimmten Risikogebieten, Zecken mit Borrelien überall.

Veröffentlicht:
  • FSME-Gebiete in Deutschland: Die Risikogebiete für FSME wurden vom Robert-Koch-Institut (RKI) Anfang 2007 erweitert. 33 Kreise - meist im Süden Deutschlands - wurden zusätzlich als Risikogebiet eingestuft. Dabei gilt als Risikogebiet, wenn die FSME-Inzidenz in den vergangenen fünf Jahren jeweils über 1/100 000 Einwohner lag. Das RKI geht in den Risikogebieten von einer Durchseuchung der Zecken mit den FSME-Viren von etwa ein bis fünf Prozent aus.
  • FSME-Gebiete in Europa: FSME-frei sind in Europa nur noch die iberische Halbinsel, die Benelux-Länder, Großbritannien und Irland. In Italien, Griechenland und Dänemark ist das Risiko sehr gering. In Frankreich gibt es FSME in Elsass-Lothringen und in der Schweiz im Norden nahe Zürich, Thurgau, St. Gallen, Aargau, Bern. Höher ist das FSME-Risiko in Nordeuropa wie in Teilen Schwedens und Finnlands und im Osten: in Österreich, Slowenien, Kroatien, Tschechien, Slowakien, Polen, dem Baltikum, Ungarn, Ukraine und Russland.
  • Borreliose-Gebiete: Im Gegensatz zu Zecken mit FSME-Viren sind Borrelien tragende Zecken ubiquitär. Nach Angaben des RKI sind in Europa bis zu 35 Prozent aller Zecken mit Borrelien infiziert.
  • Risiko Saugdauer: Borrelien befinden sich im Darm der Zecken. Es ist belegt, dass das Risiko einer Borrelieninfektion mit zunehmender Saugdauer des Spinnentieres steigt. Eine Übertragung der Bakterien findet in der Regel erst nach 24 Stunden statt. Wird die Zecke frühzeitig entfernt, ist das Risiko einer Übertragung der Bakterien nur sehr gering.

Im Gegensatz zu den Borrelien befindet sich das FSME-Virus in den Speicheldrüsen der Zecken. Das Virus wird daher schnell nach dem Stich übertragen. Jedoch hat eine Studie ergeben, dass frühzeitiges Entfernen der Zecke das Virus-Übertragungsrisiko mindern kann. (hub)

Lesen Sie dazu auch:

 

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kasuistik

Tularämie: „Furunkel“ führte auf die falsche Fährte

Sie fragen – Experten antworten

FSME: Warum gilt in der Schweiz ein längeres Auffrisch-Intervall?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuartige Ansätze

CAR-T-Zellen bilden Antikörper gegen Rheumatoide Arthritis

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?