Paul-Martini-Preis

Preis für erfolgreiches Repurposing

Beim Repurposing geht es darum, für bewährte Arzneien neue Indikationen zu finden. Ein hier forschender Kollege wurde jetzt mit dem Paul-Martini-Preis geehrt.

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WIESBADEN. Für neue Therapieoptionen bei Leukämie-Rezidiven und Graft-versus-Host-Reaktion durch Repurposing von Medikamenten hat Professor Robert Zeiser aus Freiburg den diesjährigen Paul-Martini-Preis erhalten. Die Verleihung des mit 25.000 Euro dotierten Preises fand im Rahmen des Internistenkongresses statt. Zeiser leitet die Sektion für Tumorimmunologie am Uniklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin I.

"Zeisers Arbeiten zeigen in herausragender Weise, dass für manchen Patienten das dringend benötigte Medikament eigentlich längst erfunden ist, es aber jemanden braucht, der dies durch Erforschen der Pathophysiologie auch erkennt", wird Laudator Professor Stefan Endres, LMU München, in einer Mitteilung der Paul-Martini-Stiftung zitiert.

Prämiert wurden insgesamt drei Entwicklungen von Zeiser und seinen Mitarbeitern und Kooperationspartnern:

  • Einsatz von Sorafenib gegen akute myeloische Leukämie mit Genverdoppelung für FLT3-Rezeptor-Kinase, falls diese trotz Therapie durch Stammzelltransplantation erneut auftritt (Sorafenib ist bisher nur bei Nieren-, Leber- und Schilddrüsenkrebs zugelassen);
  • Einsatz des gentechnisch hergestellten Antikörpers Nivolumab bei myeloproliferativen Neoplasien (Nivolumab ist bisher gegen solide Tumorentitäten und Hodgkin-Lymphom zugelassen);
  • Heilung oder Linderung der therapierefraktären Graft-versus-Host-Disease nach Stammzelltransplantation mit dem Januskinase-Inhibitor Ruxolitinib (bisher zugelassen gegen Polycythemia vera und Myelofibrose).

Die neuen Therapieoptionen werden in Studien mit Patienten weiter untersucht, berichtet die Stiftung in ihrer Mitteilung. Zwei von ihnen würden bereits in klinischen Leitlinien erwähnt. (eb)

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