Bisphosphonate bei Krebs? Ab zum Zahnarzt!

BERLIN (grue). Werden Krebspatienten mit hochdosierten Bisphosphonaten behandelt, sollte der betreuende Kollege ihnen den Rat geben, auf die Zähne zu achten. Wichtig sind eine gute Zahnpflege und halbjährliche Besuche beim Zahnarzt. Denn bei mehrjähriger Therapie steigt das Risiko für Kieferosteonekrosen.

Veröffentlicht:

Darauf hat Professor Hartmut Link aus Kaiserslautern beim Onko Update in Berlin hingewiesen. Indiziert ist die intravenöse Behandlung mit Bisphosphonaten bei Knochenmetastasen oder tumorbedingter Hyperkalzämie. Denn diese Substanzen blockieren Osteoklasten und schützen vor Komplikationen wie Frakturen.

Besonders Männer und Frauen mit Tumoren in Brust, Prostata, Lunge und Nieren haben ein erhöhtes Risiko für Knochenläsionen, das gleiche gilt für Patienten mit Plasmozytom. "Bei ihnen wird durch Behandlung mit intravenösen Bisphosphonaten das Risiko für vertebrale Frakturen um etwa 40 Prozent gesenkt", sagte Link bei dem vom Unternehmen Roche unterstützten Seminar.

Seit Patienten mit metastasiertem Mammakarzinom oder multiplem Myelom routinemäßig hoch dosiert Bisphosphonate erhalten, werden vermehrt Osteonekrosen im Unter- und Oberkiefer beobachtet. Das hat sich im Lauf der vergangenen zehn Jahre herausgestellt. Dazu wurde kürzlich eine systematische Literaturanalyse vorgestellt (Annals of Internal Medicine 144, 2006, 753). Demnach hängt das Risiko für eine Kieferosteonekrose offenbar wesentlich mit der Dosierung des Bisphosphonates zusammen.



STICHWORT

Update-Kongresse

Das Onko-Update gehört zu einer inhaltlich unabhängigen Fortbildungsreihe für Ärzte, die im Februar 2005 begonnen wurde. Die zweitägigen Seminare zu einzelnen Fachgebieten der Medizin finden jeweils einmal pro Jahr statt. Dabei wird besonderer Wert auf Praxisnähe gelegt. Für 2007 stehen noch an: Cardio-Update (im Februar), Rheuma-, Gastro- und Diabetes-Update (im März), Praxis- und Gyn-Update (im April und Mai), Pneumo- und Internisten-Update (im November). Experten referieren und kommentieren die wichtigsten klinischen Studien, die im Jahr zuvor in internationalen Zeitschriften veröffentlicht wurden. (ars)

Infos bei: med update, Hagenauer Straße 53, 65203 Wiesbaden, Tel.: 0611 / 7 36 58-0, Internet: www.med-update.com

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Preisverleihung

Preisgekrönte Innovationen auf dem Hauptstadtkongress

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick