Brustkrebs-Diagnostik ist noch nicht ausgereift

STUTTGART (bd). Einen "schwierigen und steinigen Weg" sieht die Radiologin Professor Ingrid Schreer aus Kiel, bis für Frauen in Deutschland eine qualitätsgesicherte Früherkennung des Brustkrebses möglich sein wird.

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Die stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Senologie sieht erste wichtige Schritte dafür getan wie die Akkreditierung der Referenzzentren und die beginnende Ausschreibung der Mammographie-Screening-Regionen durch die KVen.

Allerdings müßten die Strukturen für eine qualitätsgesicherte Mamma-Diagnostik noch aufgebaut werden, sagte die Radiologin bei der Eröffnung der 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) in Stuttgart: "Zweifelsfrei kann mit dem regelmäßigen Einsatz der Mammographie die Brustkrebssterblichkeit gesenkt werden, allerdings nur unter der Bedingung, daß sie eingebunden ist in ein umfassendes Qualitätssicherungsprogramm mit exakt definierten Qualitätsparametern sowie Kopplung der umfassend erhobenen Screening-Programm- mit Krebsregisterdaten."

So habe sich in Schleswig-Holstein gezeigt, daß durch ein Qualitätssicherungsprogramm innerhalb von drei Jahren 20 Prozent mehr kleine Mammakarzinome entdeckt wurden.

Kritisch sieht Schreer die Altersbegrenzung zur Zulassung in das Screeningprogramm (Frauen zwischen 50 und 69 Jahren), die Beschränkung auf die Mammographie für die Früherkennung und den Zwei-Jahresrhythmus. In den USA verstehe man unter Mammographie-Screening ein Früherkennungsangebot an alle Frauen ab dem 40. Lebensjahr in ein- bis zweijährigem Abstand.

Nach Angaben von DGS-Präsident Professor Diethelm Wallwiener aus Tübingen müssen die niedergelassenen Gynäkologen und Radiologen sowie die Brustzentren besser vernetzt werden, um eine optimale Früherkennung und Behandlung bei Brustkrebs zu sichern. Bisher existieren die Röntgeneinrichtungen und die Brustzentren nebeneinander her, kritisierte Wallwiener.

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