KOMMENTAR
Chancen für alte Diabetiker nutzen!
Eine möglichst normnahe Blutzuckereinstellung ist auch bei alten Menschen mit Typ-2-Diabetes das primäre Therapieziel. Die Vermeidung von Spätschäden ist bei fortgeschrittenem Alter zwar oft als Argument für eine strenge Blutzuckerkontrolle zu relativieren. Doch begünstigen hohe Blutzuckerspiegel zum Beispiel geistigen Abbau und Demenz und bedrohen damit schnell die Selbstständigkeit von Betroffenen.
Auch bei alten Menschen muss deshalb meist im Verlauf der Krankheit für eine ausreichende Stoffwechselkontrolle von einer oralen Therapie auf Insulin umgestellt werden. Es ist dabei ratsam, die Behandlung mit dem Hormon möglichst früh zu beginnen. So können sich Patienten an die komplizierte Therapie gewöhnen, wenn sie noch relativ rüstig sind. Mit modernen Medikamenten lassen sich dabei Unterzuckerungen weitestgehend vermeiden.
Viele Hilfen sind in den vergangenen Jahren entwickelt worden, um alten Menschen eine Insulintherapie zu erleichtern. Dazu gehören spezielle Insulin-Pens, auf denen sich die Zahlen zur Dosiseinstellung mit eingeschränkter Sehfähigkeit lesen lassen und die auch Patienten mit feinmotorischen Defiziten gut handhaben können.
Und ein spezielles geriatrisches Schulungsprogramm hilft, bei kognitiven Einschränkungen die Grundlagen der Behandlung zu vermitteln. Mit einer so angemessenen Therapie lässt sich motivierten alten Typ-2-Diabetikern ein gutes Maß an Lebensqualität erhalten.