Kommentar

Kraftstoff für motorisierte Diabetes-Patienten

Die Frage „Darf ich Auto fahren?“ ist für viele Menschen mit Diabetes mellitus eine ganz entscheidende. Gut, dass die Leitlinie dazu gerade aufgefrischt wird.

Dr. Bianca BachVon Dr. Bianca Bach Veröffentlicht:

Beim ATTD-Kongress 2025 (Advanced Technologies & Treatment for Diabetes) präsentierte sich die Diabetologie als Kabinett der Möglichkeiten: Moderne Sensoren, Monitoring- und Insulinabgabesysteme bis hin zu Fully Closed-Loops erlauben ein Feintuning der Insulinbehandlung. Das bestärkt vor allem engagierte Menschen mit Typ-1-Diabetes, ihr Alltagsleben weitgehend selbstbestimmt nach ihren individuellen Bedürfnissen auszurichten.

Auch Autofahren bedeutet Autonomie. Nun hat die erste Auflage der S2e-Leitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ aus dem Jahr 2017 ihr Mindesthaltbarkeitsdatum – 30.11.2022 – weit überschritten. Die Überarbeitung und Fertigstellung ist laut AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) zum 31.05.2025 vorgesehen. Es ist zu hoffen, dass die aktualisierte Leitlinie den technologischen Neuentwicklungen Rechenschaft zollen und zu ihrer Verwendbarkeit beim Autofahren Stellung nehmen wird – und das möglichst konkret.

Lesen sie auch

Beim ATTD beklagte ein britischer Diabetologe, wie variabel und vage viele nationale Leitlinien bleiben. Angesichts des schwierigen Spagats zwischen Personalisierung und Allgemeingültigkeit wundert das nicht. Auch sind diese Leitlinien zwangsläufig ein Kondensat aus Medizinischem und der jeweiligen Rechtsprechung. Nicht zuletzt zählt die Zielsetzung.

Der Blick in die Zweckbestimmung der deutschen Leitlinie offenbart: Es geht primär um Aufklärung. Ziel ist, einer Diskriminierung von Menschen mit Diabetes mellitus auf unseren Straßen entgegenzuwirken und deutlich zu machen, dass sich auch chronisch kranke Menschen für alle Beteiligten aktiv und sicher im Straßenverkehr bewegen können.

Schreiben Sie der Autorin: med@springer.com

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen