Dramatischer Trend: Vollrausch bis zur Vergiftung

BERLIN (HL). Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr erneut auf 1477 gesunken und erreichte damit den tiefsten Stand seit 1989. Die schlechte Nachricht des Drogenberichts der Bundesregierung: Exzessiver Alkoholkonsum von Jugendlichen hat zu einem Anstieg der Vergiftungsfälle binnen zwei Jahren um 26 Prozent geführt.

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Als "besonders erschreckend" bewertet die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk, in ihrem gestern vorgestellten Drogenbericht, daß jede zweite Alkoholvergiftung, die in Krankenhäusern behandelt werden muß, ein Mädchen betrifft. Deren Anteil lag im Jahr 2000 noch bei 30 Prozent.

Ursächlich dafür sei die Beliebtheit von Alkopops, dem am häufigsten von Jugendlichen genossenen Rauschmittel. Seit 1998 hat sich der Konsum vervierfacht. Deshalb sei die Entscheidung für eine Sondersteuer mit prohibitivem Charakter richtig.

Als relativen Erfolg wertet die Drogenbeauftragte den Rückgang der Drogentoten (2,4 Prozent nach minus 17,5 Prozent in 2002). Ursächlich seien niedrigschwellige Hilfsangebote für Drogenabhängige. Eine Problemgruppe sind Aussiedler; hier wurden 145 Todesfälle verzeichnet. In dieser Gruppe ist exzessiver Drogenmißbrauch sowie die Kombination von Alkohol und illegalen Drogen stark verbreitet.

Kritisch sieht Caspers-Merk den Konsum von Cannabis, der am häufigsten verwendeten illegalen Droge. Es sei falsch, in diesem Zusammenhang von weichen Drogen zu sprechen. Vielmehr gebe es auch hier exzessiven Konsum - mit der Folge, daß 10000 Jugendliche wegen Schizophrenie und Psychosen behandelt werden müßten.

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